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Ein «guter» Ionen-Haarföhn für 44 Franken
Aus Kassensturz vom 22.11.2022.
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Haartrockner-Test Ein «guter» Ionen-Haarföhn für 44 Franken

Von zehn Haarföhnen im Test schneiden sieben gut ab. Ein teures Trisa-Modell hat die schlechteste Ionen-Funktion.

Ein guter Haarföhn soll die Haare schnell und schonend trocknen. Zahlreiche Geräte wollen das mit dem Einsatz von Ionen zu erreichen. Die Hersteller versprechen: «lässt das Haar schneller trocknen» und «reduziert die statische Aufladung des Haares».

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Lara Alyssia Wyss, Coiffeuse: «Mit einem entsprechenden Föhn kann man gegen die elektrische Statik arbeiten»
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Coiffeuse Lara Alyssia Wyss aus Brügg BE sagt, das Problem mit statisch aufgeladenen Haaren komme vor allem in der kalten Jahreszeit vor. Die Gewinnerin der diesjährigen Berufsmeisterschaft (Swiss Skills) rät, gegen abstehende Haare bereits nach dem Waschen Haaröl oder eine Feuchtigkeitscreme ins nasse Haar aufzutragen. Sie ist aber von der Wirksamkeit der Ionen-Funktion überzeugt.

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Lara Alyssia Wyss, Coiffeuse: «Wichtig ist, dass man die Haare nicht wild durcheinanderföhnt, sondern schaut, dass eine glatte Oberfläche bestehen bleibt.»
Aus Kassensturz vom 22.11.2022.
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Von 30 bis 439 Franken

«Kassensturz» und das Konsumentenmagazin ABE des Westschweizer Fernsehens RTR haben im Labor PZT im norddeutschen Wilhelmshaven zehn Ionenhaartrockner testen lassen. Die Preisspanne ist gross, der günstigste Föhn kostet rund 30, der teuerste 439 Franken.

Unter dem Strich erreichen sieben eine «gute», drei nur eine «genügende» Gesamtnote. Grosse Unterschiede gibt es bei den Resultaten der wichtigsten Testkriterien: Haare trocknen und Haarschonung.

So wurde getestet

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Das spezialisierte Prüfinstitut PZT in Wilhelmshaven (DE) hat den Labor-Test durchgeführt. Der Testleiter hat die 10 Geräte zu folgenden Kriterien getestet:

  • Trocknungsfunktion: Die Tester massen, wie schnell trocknet ein Föhn und wie viel Feuchtigkeit (in Gramm) lässt er während einer Minute unter standardisierten Bedingungen verdunsten.
  • Haarschonung/Lufttemperatur: Bei diesem Kriterium haben die Tester ermittelt, wie heiss die Luft 5 cm und 10 cm vor der Düse ist. Als ideal gilt der Wert von 75 Grad. Dasselbe haben sie mit der Kaltluftfunktion gemacht.
  • Ionisierung: Wirkt die Ionisierung statischer Haaraufladung entgegen? Nimmt die Wirkung mit der Zeit ab? Um das zu ermitteln, lassen die Tester die Haartrockner bei höchster Gebläsestufe mit niedrigster Heizstufe die Messplatte eines Ladungsmessgeräts 30 Sekunden lang anblasen, im Abstand von 30 cm. Dann wir die erzeugte Spannung der Messplatte gemessen, je höher die Spannung, desto grösser ist die Ionisierungsleistung.
  • Dauertest: Die Haartrockner laufen während 250 Zyklen jeweils 15 Minuten bei Maximaltemperatur, dann folgen 15 Minuten Pause.
  • Sicherheit: Die Tester prüften, ob Verbrennungsgefahr bei der Berührung der Heizelemente besteht und am Luftauslass, dazu benutzten sie einen genormten Testfinger. Weiter untersuchten sie, ob die Gefahr besteht, dass lange Haare beim Lufteinzug reingezogen werden und wie lange es dauert, bis ein Gerät abschaltet, wenn der Lufteinzug verschlossen wird. Und sie haben die Lautstärke gemessen.

Nur «genügend» sind Satrap, Intertronic und Babyliss. Das Satrap-Modell schneidet bei der Haartrocknung mittelmässig ab und ist bei der Haarschonung mit Abstand am schlechtesten: Der Luftstrom, der aus dem Föhn austritt, ist zu heiss und könnte die Haare schädigen.

Ionic Cool Shot von Intertronic, ist überall nur Mittelmass – immerhin, denn mit 29.90 Franken ist er der günstigste Föhn im Test. Babyliss Compact Pro landet wegen der schlechtestes Teilnote beim Hauptkriterium Haartrocknen beim Gesamturteil «genügend».

Zwei Haartrockner heben sich ab

In der Spitzengruppe sind zwei Haartrockner, Remington Mineral Glow erhält 81 von 100 Punkten, weil er in allen Kriterien gut Resultate erreicht, ausser bei der Haarschonung.

Noch etwas besser ist nur Testsieger Valera Swiss Silent Jet, er erreicht Bestnoten beim Haare trocknen und bei der Sicherheit und Haarschonung. Nur bei der Ionisierung gibt es eine genügende Note.

Stromverbrauch

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1600 bis 2400 Watt, so viel Leistung versprechen die getesteten Föhne. Die Wattzahl ist auch das Mass für den Stromverbrauch. Heizen frisst viel Strom, sei es bei der Heisswasser-Aufbereitung und zum Kochen und Backen.

Eine tiefe Wattangabe beim Kauf eines Föhns ist ein Indikator für einen tiefen Stromverbrauch. Eine tiefe Wattzahl bedeutet aber nicht zwingend eine schlechtere Föhn- bzw. Trockenleistung. Im Test haben Trisa (1800 W) und Dyson (1600 W) im Kriterium Trocknen überzeugt. Ganz allgemein: Je kürzer die Föhndauer, umso besser – nicht nur für die Haare, sondern auch für die Stromrechnung und fürs Klima.

Fünf «Gute» im Mittelfeld

Fünf gute Produkte liegen nahe beieinander, aber alle haben Schwachpunkte. Das Modell von Solis erreicht bei der Ionisierung und beim Testkriterium Sicherheit nur genügende Noten. Die Ondulierdüse wird sehr heiss. Der Philipps erhielt bei der Ionisierung einen Spitzenwert, aber nur eine genügende Note beim Haare trocknen.

Ionenfunktion

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Viele Haartrockner arbeiten auf Ionen-Basis. Das gilt auch für die 10 getesteten Geräte. Nur bei zwei Haartrocknern (Satrap und Beurer) lässt sich die Ionen-Funktion abschalten.

Bei diesen Geräten werden in der Regel negativ geladene Ionen in den Luftstrom gestreut. Diese spalten die Wassertropfen in kleinere Moleküle auf, was dazu führt, dass die nassen Haare schneller trocken sind. Gleichzeitig sollen die Ionen das störende «Elektrisieren» des Haares verhindern. Vor allem in der kalten Jahreszeit, bei trockener Luft, laden sich die Haare beim Bürsten oder beim Anziehen eines Pullovers positiv auf. Sie stossen sich gegenseitig ab und stehen in alle Richtungen. Die negativen Ionen docken an den geladenen Haaren an und reduzieren so die statische Aufladung.

Die meisten Haartrockner haben einen Ionengenerator eingebaut, der die negativ geladenen Ionen in den Luftstrom abgibt, bei anderen Geräten erzeugt eine spezielle Beschichtung der Heizelemente (Keramik Tourmaline) oder Luftausstossgitter negative Ionen.

Am schlechtesten schnitt in diesem Kriterium ausgerechnet der zweitteuerste Föhn ab, das Modell von Trisa. Sonst erreichte der Ultra Ionic Pro gute Werte. Der Dyson ist mit einem Preis von Fr. 439.00 das teuerste Gerät im Test. Auch er erreichte bei Ionisierung nur eine genügende Note, ebenfalls beim Kriterium Sicherheit. Das Gehäuse erwärmt sich stark, was zu einem Abzug führt. Beim Beurer-Modell drückte die genügende Note beim Haare trocknen, sonst war es in allen Kriterien gut.

Alle Geräte haben den Dauertest bestanden. Sie liefen insgesamt also 62 Stunden. Die Langlebigkeit ist nicht zuletzt auch ein ökologisches Kriterium: So «amortisiert» sich die graue Energie über lange Zeit.

Stellungnahmen der Hersteller

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Coop schreibt zu den genügenden Ergebnissen des Models Satrap Vento HT3:

«Wir werden die Ergebnisse analysieren und in die Entwicklung der Geräte einfliessen lassen.»

Und Trisa schreibt zum «ungenügenden» Ergebnis der Ionen-Funktion:

«Das Resultat mit den Ionen scheint ungenügend und erstaunt. Weil der permanent eingeschaltete Ionisator mit über 4 Mio. Partikel bei 3 cm Abstand vom Austritt gemessen weit über die Standardvorgabe von 2 Mio. Partikeln arbeitet. Es scheint, dass der Ionisator beim getesteten Haartrockner defekt ist.»

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Kassensturz, 22.11.22, 21:05 Uhr

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