Was dem Laien unbekannt ist und auf den ersten Blick neu erscheint, ist allerhöchstens eine neue Sorte, sagt Amadeus Zschunke. Eine Cherrytomate zum Beispiel, die farblich ganz anders aussieht als die Cherrytomate im Gestell nebenan, sich aber nur gerade in einem einzigen Farb-Gen von diesen unterscheidet.
Neuer alter Broccoli
Oder der Brocoletti, der Broccoli mit den ganz dünnen Stängeln. Auch er, kein neues Gemüse. Ganz im Gegenteil, sagt Amadeus Zschunke, so dünnstänglig sei der Broccoli ursprünglich gewesen. Jetzt hätten sich die Broccolizüchter wieder auf die Urform des Broccoli besonnen und sich bei ihren Zuchtbemühungen an diesem orientiert.
Oder die Kalettes oder Flower Sprouts, die unlängst neu in den Gemüseregalen auftauchten. Auch sie sind kein wirklich neues Gemüse, sondern eine Kreuzung von Rosenkohl und Federkohl.
Und trotzdem: auch die Entwicklung von solch neuen Sorten kann sehr auffwändig sein, sagt Amadeus Zschunke, auch mal 10 oder gar 15 Jahre dauern und zwischen ein paar Hunderttausend und eineinhalb Millionen Franken kosten.