Zum Inhalt springen

Header

Audio abspielen. Laufzeit 37 Minuten 46 Sekunden.
Inhalt

Leute, die Wahlen stehen an - höchste Zeit für Klartext!

Sophie Hunger, Knackeboul, La Gale: Wenn diese Schweizer Künstler den Mund aufmachen, gibt's Klartext. Ich habe mit ihnen im Hinblick auf die Wahlen vom 18. Oktober über Schweizer Politik geredet.

Download

Wenn es um Wahlen und Abstimmungen geht, gibt es drei Typen von Menschen. Sophie Hunger, Knackeboul und La Gale passen perfekt ins Schema.

Knackeboul ist Typ 1: Er geht immer wählen und abstimmen
Knackeboul - der Langenthaler Rapper äussert sich gerne politisch pointiert. Grund genug, ihn in meine Sendung einzuladen. Auf meine Wahltypologie angesprochen, braucht er nicht lange zu überlegen: Er geht immer wählen und stimmen.

«Früher dachte ich, dass Probleme wie Rassismus in der Schweiz abgehakt seien. Bis ich über üble Kommentare in meinen Sozialen Netzwerken gestolpert bin. Seither ist es mir noch wichtiger, immer an die Urne zu gehen.»

Ja. Richtig gelesen: Knackeboul geht am liebsten am Sonntag ins Wahllokal, mit Wahlcouvert, Kaffee und Gipfeli in der Hand.

Sophie Hunger ist Typ 2: Sie würde gerne immer an die Urne, verhängt es aber hin und wieder
Sophie Hunger ist nicht nur eine der ganz grossen Stimmen der Schweiz, sie ist auch ein politischer Mensch. Ich habe sie vor einem Gig in Luzern getroffen - auf meine Wahltypologie abgesprochen gibt sie ehrlich zu:

«Ich wäre gerne Typ 1, bin in Realität aber auch mal Typ 2. Aber dann fühle ich mich nicht gut. Nicht wählen ist blöd, weil du dann einem anderen mit deinem Schweigen deine Stimme gibst.»

Ich habe sie gefragt, was sie all denen rät, die sich überfordert fühlen, sobald sie nur ein Wahlcouvert herumliegen sehen: «Jeder kennt doch jemanden, der drauskommt. Geht es um die Schulpflege in Wipkingen, frag deinen Lehrerkolleg, was er meint. Ich fülle meinen Zettel immer mit Freuden und Familie aus: Couvert aufmachen, diskutieren, Zettel ausfüllen.»

La Gale ist Typ 3: Sie geht aus Prinzip nicht wählen
La Gale - die Rapperin mit Wurzeln in der Schweiz und im Libanon ist durch ihre Reisen politisiert worden. Ich habe sie vor einem Konzert in Winterthur getroffen, wo sie mir von ihrer ersten und prägendsten Reise erzählt hat:

«Da war ich 8 Jahre alt und besuchte zum ersten Mal meine Heimat Libanon. Der Krieg war gerade vorbei. Überall waren Checkpoints. Es gab keinen Strom und kein Wasser. Das war heftig, sehr heftig.»

La Gales Texte sind politisch: Es geht um Banken, Einwanderung und Neutralität: Die Schweiz sei kein neutrales Land, solange Geld von Diktatoren wie dem gestürzten tunesischen Machthaber Ben Ali auf Schweizer Banken gebunkert sei.

Trotz politischem Klartext: La Gale sieht sich in meiner Wahltypologie als Typ C. Sie geht aus Prinzip nicht wählen, weil sie von Politikern enttäuscht ist.

Warum La Gale enttäuscht ist, warum Knackeboul persönlich an die Urne geht und Sophie Hunger sich zur Gorilla-Fraktion zählt, hörst du im Podcast.

Mehr von «Musik+»

Nach links scrollen Nach rechts scrollen