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SRF / Sébastien Thibault
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Ethel Smyth: Violinsonate op.7 a-Moll

Ihren Kampfgeist hatte Ethel Smyth (1858-1944) schon als junge Frau bewiesen, als sie gegen den Willen ihres Vaters das Musikstudium am Leipziger Konservatorium anfing. Die angehende Musikerin lernte dort Grössen wie Clara Schumann, Joseph Joachim, Edvard Grieg und Antonin Dvorak kennen.

Viele Jahre später, zurück in England, wurde dann auch sie eine gewichtige Stimme, als Komponistin, Literatin und Kämpferin in der Frauenbewegung. Ihre Freundin Virginia Woolf charakterisierte Smyth als «Felsensprengerin und Brückenbauerin», und der englische König adelte die Musikerin 1922 zum «Dame Commander of the British Empire».
Die Violinsonate op. 7 ist ein frühes Werk von Ethel Smyth. Als Peter Tschaikowsky die Komponistin dieses Stück am Klavier spielen hörte, war er beeindruckt. Bei der öffentlichen Aufführung 1887 im Leipziger Gewandhaus allerdings verwirrte das Stück dann auch: Es spiegelte zu wenig das wider, was man von einer Komponistin damals erwartete, «weiblichen Charme» zum Beispiel. Auch wenn Ethel Smyth das Konservatorium in Leipzig nach einem Jahr schon wieder verliess, hat das Vorbild Johannes Brahms, der in Leipzig musikalisch sehr präsent war, seine Spuren hinterlassen.
Diese frühe Violinsonate ist vielleicht nicht das Stück, das die Musik von Ethel Smyth am besten repräsentiert. Aber es ist offensichtlich dasjenige Werk von ihr, das die Kammermusikerinnen und Kammermusiker von heute lockt, und so ist mittlerweile nach der ersten Pionier-Einspielung von 1990 ein diskographischer Vergleich möglich geworden.
Gäste von Norbert Graf sind die Dirigentin Graziella Contratto und die Geigerin Isabelle Ladewig

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