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Dokumentiert Schwingergeschichte: Irène Bodenmann-Meli.
SRF
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«Ich erfahre immer mehr über mein Museum»

In Winterthur hat Irène Bodenmann-Meli (50) das schweizweit einzige Schwingermuseum eingerichtet. Viele der Objekte sind Preise, die ihr Vater, Schwingerlegende Karl Meli, gewonnen hat. Immer wieder erzählen Besucher der Museumsleiterin ihre persönliche Geschichte zu den einzelnen Objekten.

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«Den Sonntag an einem Schwingfest zu verbringen, war für mich als Kind schon das Grösste», sagt Irène Bodenmann-Meli. «Ich habe die Atmosphäre geliebt, das Freundschaftliche, den Zweikampf.»

Als Mädchen sei für sie immer klar gewesen: Wenn dann die Frauen einmal schwingen würden, dann wolle sie auch. Als dann 1980 das erste Frauenschwingen über die Bühne ging, verliess die Winterthurerin jedoch der Mut. Zu bewusst war ihr, dass Schwingen ein Männersport war. Erst mit 35 Jahren begann sie ihre Karriere als Schwingerin.

Heute ist die Wirtin Präsidentin des Frauenschwingklubs Zürich und bildet als J&S Expertin den Nachwuchs aus. Ihre Aktiv-Karriere ist beendet, sie trainiert aber noch regelmässig.

«Ein Museum muss sich bewegen»

Zusammen mit ihrem Vater eröffnete sie am 19. September 2009 oberhalb ihres Restaurants in Winterthur ein Schwingermuseum. Ausgestellt sind viele Preise ihres Vaters, aber auch andere Dinge von Gabentischen, persönliche Erinnerungsstücke und Chroniken von Verbänden. Vergangenes Jahr ist Karl Meli gestorben. «Das Museum soll keine Hommage an ihn sein», betont die Tochter der Schwingerlegende. Sie suche laufend neue Stücke, die Ausstellung soll sich bewegen. Dabei gehe es ihr nicht darum, Stücke abzuwerben. «Wenn etwas bei jemandem im Wohnzimmer steht, dann steht es richtig. Ich interessiere mich für Dinge, die im Estrich verstauben oder sogar weggeworfen würden.»

Geöffnet ist das Museum im ersten Stock immer dann, wenn das Restaurant «Sternen» im Erdgeschoss offen ist. Irène Bodenmann-Meli führt jeden Gast persönlich durch die Ausstellung. «Ohne die Geschichten hinter den Objekten wäre es langweilig», sagt sie. Manchmal komme es auch vor, dass die Besucher Anektoten zu den Stücken hätten. So erfahre sie auch immer mehr über ihr Museum.

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