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Legende: (Symbolbild) SRF / Eugen Weis
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«Koslik ist krank» von Julia Rothenburg

Verstörendes Kammerspiel auf Linoleumboden. René Koslik ist ein Durchschnittsmann, der sein Leben genauso wenig hinterfragt wie die meisten von uns, sondern es einfach lebt. Doch dann gerät alles aus den Fugen: Koslik kommt - ins Krankenhaus. Und darf nicht mehr hinaus

Alles war in bester Ordnung, bis René Koslik, ein Mann Anfang vierzig mit geregeltem Alltag, plötzlich mit Verdacht auf Schlaganfall ins Krankenhaus eingeliefert wird. Ab sofort befindet er sich in einer klaustrophobischen Situation: Er darf - aus versicherungsrechtlichen Gründen - nicht nach draussen, ist quasi gefangen. Und so bleibt ihm nichts übrig, als zu warten. Auf was? Auf die nächste Untersuchung? Auf das nächste Testergebnis? Auf den Urteilsspruch? Seine Exekution? Seinen Freispruch? Von einem Augenblick zum nächsten hat er die Entscheidungshoheit über sein Leben verloren.

Mit ihren labyrinthartigen Gängen und ihrer undurchschaubaren Choreografie von Ärzten und Pflegern erscheint ihm die Klinik wie eine Parallelwelt. Die übrigen Patienten gleichen Schauspielern in einem absurden Theaterstück: Kosliks duldsamer Bettnachbar Friese, der redselige Rheinländer Bude, die esoterische Maltherapeutin Klemm. Die angekündigten Untersuchungen verzögern sich, und eine diffuse Unruhe ergreift von ihm Besitz; er fühlt sich wie ein Angeklagter, der vergeblich auf sein Urteil wartet. Als dann auch noch seine Exfreundin Marlies auftaucht, droht alles aus den Fugen zu geraten

Doch dann läuft ihm im Bademantel ein ehemaliger Kommilitone über den Weg und ein Kapitel im Buch seines Lebens wird aufgeschlagen, das er lange verdrängt hatte.

«Koslik ist krank» ist der Debütroman der 1990 geborenen Julia Rothenburg und kann hier auf dem NDR Sendungsportal online angehört werden.

Mit: Jens Harzer (Koslik), Gloria Endres de Oliveira (Sprecherin), Bernd Gajkowski (Pfleger 1/Friese), Philipp Kronenberg (Pfleger 2), Philippe Graber (Arzt), Theresa Berlage (Charlotte), Ulrich Bähnk (Frank), Annelore Sarbach (Marlies), Josefine Israel (Schwester Nadine), Till Butterbach (Bude), Christoph Hagen Dittmann (Pfleger Mark), Cornelia Schirmer (die Rothaarige), Marie Löcker (Melinda Krause), Monika Barth (Marina Koslik), Ingrid Dohse (Frau Klemm), Anne Moll (Ärztin)

Hörspielfassung und Regie: Elisabeth Weilenmann - Tontechnik: Angelika Körber, Christian Alpen und Martin Leitner - Produktion: NDR/ORF 2020 - Dauer: 58'

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