Zum Inhalt springen

Header

Schon heute arbeiten Forscher an der Züchtung von Schweinen die in Zukunft für menschliche Transplantationsorgane genutzt werden könnten.
Legende: Schon heute arbeiten Forscher an der Züchtung von Schweinen die in Zukunft für menschliche Transplantationsorgane genutzt werden könnten. AP Photo
Inhalt

«Pig Boy 1986-2358. Replay der Menschwerdung» von Gwendoline Soublin

Schweine-Junge, Schweine-Prozess, Schweine-Utopie: In drei Episoden einer modernen Tierfabel muss sich die Freiheit des Individuums gegen Marktkonformität und Massenmedien behaupten.

Ein Junge, Theodor Bouquet, träumt davon, ein Cowboy zu sein, anstatt den väterlichen Mastbetrieb zu erben - und doch schliddert er geradewegs in die Zeit der repressiven Tierhaltungsmethoden und unmenschlichen Arbeitsbedingungen.

Jahrzehnte später führt das Schwein «Pig Boy», Nachfahre eines Schweins aus der Zucht von Theodor Bouquet, ein luxuriöses Jetset-Leben. Als Werbebotschafter von PERTA ist er ein Star auf allen Social-Media-Kanälen. Doch der Ruhm wird dem Tier zum Verhängnis. In einer interaktiven, virtuellen Gerichtsshow wird er, das Schwein, wegen «Verletzung der Artenrechte» verurteilt.

In der dritten Episode träumt eine Sau, die menschliche Embryonen austragen muss, von der Freiheit, die sie auf der anderen Seite der Tür erwarten würde – das Exit-Schild steht für sie für den Neuanfang.

Du bist, was du isst? Zwischen Science-Fiction, Kunstsprache und konkreter Gegenwart angesiedelt, findet Autorin Gwendoline Soublin (geboren 1987) aufrüttelnde literarische Bilder für die zentrale Frage, wie frei der Mensch wirklich ist und wieso sich diese «Freiheit» gerade im Umgang des Menschen mit anderen Lebewesen spiegelt.

Mit: Guillaume Boullay (Colonel Vasseau, Vater), Adam Bousdoukos (Truman), Katja Brügger (Richterin), Mai Linh Dang (Gesang, Katsue Matumato), Hanna Eichel (Erzählerin), Martin Engler (Vlag.gogo), Cathlen Gawlich (Mensch-Sau), Julian Greis (Interface, Pig Boy), Matti Krause (Christian), Antonio Ramón Luque (Tao Wong), Anne Moll (Station-Voice, Mutter), Angelika Richter (Rechtsanwältin), Mohammad Sabra (Howard Mousseff), Maximilian Scheidt (Theodor Bouquet), Cathérine Seifert (Erzählerin, Protestlerin) und Samuel Weiss (Maxime Guimarch)

Aus dem Französischen von Lydia Dimitrow, Andreas Jandl und Corinna Popp - Komposition: Johannes Hofmann - Tontechnik: Corinna Gathmann und Alica Wisotzky - Regie: Susanne Janson - Dramaturgie: Michael Becker - Produktion: NDR/SRF 2021 - Dauer: 56'

Diese Produktion dürfen wir Ihnen nach Ausstrahlung für 1 Jahr online zum Nachhören und Download zur Verfügung stellen. 

Mehr von «Hörspiel»