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Legende: SRF / Sébastien Thibault
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Der Geiger Ilya Gringolts mit einer spätromantischen Rarität

Sergej Tanejev war ein Aussenseiter unter den russischen Komponisten. Er trank nicht, arbeitete langsam und gründlich, ja mit Gelehrsamkeit an seinen Kompositionen. Trotzdem war er ein hoch geachteter Lehrer am Moskauer Konservatorium.

Allerdings litt er unter einem grossen Mangel an Selbstbewusstsein. Viele Werke komponierte er für die Schublade und musste lange auf Erfolg im Konzertsaal warten. Seinem Violinkonzert gab er bezeichnenderweise ein bescheidenen Titel: Konzertsuite. Dennoch wurde es auf Anhieb mit Begeisterung aufgenommen. 1909, als Mittfünfziger, war Tanejev auf dem Höhepunkt seiner Schaffenskraft - was dem Werk anzumerken ist. Virtuosen wie der legendäre David Oistrach nahmen sich seiner an, und auch in Winterthur kam es mit einem überragenden Solisten zur Aufführung.

Ilya Gringolts hat u.a. bei Itzhak Perlman studiert und als junger Mann 1998 den Ersten Preis beim renommierten Paganini-Wettbewerb in Genua gewonnen. Sein eminentes Können gibt er unterdessen an der Zürcher Hochschule der Künste ZHdK an die jüngere Generation weiter.

Alexander Glasunov: Fest-Ouvertüre op.73
Sergej I. Tanejew: Violinkonzert «Konzertsuite» op. 28
Antonin Dvorak: Sinfonie Nr. 8 op. 88

Musikkollegium Winterthur
Ilya Gringolts, Violine
Michael Sanderling, Leitung

Konzert vom 6. Januar 2021, Stadthaus Winterthur

Das Konzert steht bis sieben Tage nach Sendetermin zum Nachhören zur Verfügung.

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