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Zwei Kinder in einem Flüchtlingslager in Tschad.
Keystone
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Dürre, Extremismus, Hunger - Fluchtpunkt Tschad

In den letzten 14 Jahren sind hunderttausende Menschen aus der westsudanesischen Krisenregion Darfur in den Tschad geflohen. Sie leben in Flüchtlingslagern, die grösstenteils von der EU finanziert werden. Diese will verhindern, dass die Menschen nach Europa auswandern. Doch der Plan geht nicht auf.

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Dürre, Extremismus, Hunger und Lepra – Gründe, um aus der Sahel-Zone zu fliehen, gibt es viele. Besonders schlimm ist die Situation in Tschad, dem zweitärmsten Land der Welt. Viele Menschen, die dort seit 2004 als Flüchtlinge gestrandet sind, haben nur ein Ziel: Sie wollen weiter nach Norden, nach Europa.

Die Europäische Union steht unter Druck: Wählerinnen und Wähler erwarten eine nachhaltige Reduktion der Migration aus dem Süden. Um dieses Ziel zu erreichen, versucht die EU die Fluchtursachen zu bekämpfen und vor Ort Perspektiven zu schaffen. So finanziert sie etwa Programme, um junge Flüchtlinge zu Schreinern auszubilden. Doch solche Projekte bewirken oft genau das Gegenteil. Denn die Menschen setzen das so verdiente Geld ein, um Schlepper zu bezahlen. Dass der Weg nach Europa über Libyen und das Meer führt und äusserst gefährlich ist, schreckt sie nicht ab. Wer einmal in einer Goldmine im Tschad gearbeitet habe, dem mache das keine Angst mehr, sagt ein Mann, der auswandern will. Hilfswerke warnen: Die grossen Flüchtlingsströme der Zukunft könnten nicht mehr aus dem Nahen Osten kommen, sondern aus der Sahelzone.

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