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Wie kam dieses wunderschöne Fussballstadion mit seinen 3800 Plätzen ins 1700-Seelendorf Felcsut? In Felcsut wuchs Premierminister Viktor Orban auf. Und der ist fussballverrückt. Ist also das Stadion eher Ausdruck einer grossen Leidenschaft oder Symbol für die grassierende Korruption?
Urs Bruderer. SRF
abspielen. Laufzeit 28 Minuten 36 Sekunden.
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Ungarn – ein postkommunistischer Mafiastaat?

Ungarn sei ein Mafiastaat, behauptet ein ungarischer Soziologe. Wie ein Pate regiere Premierminister Orban das Land, mache seine Freunde reich und stelle Gegner kalt. Nur physische Gewalt brauche er keine: Er hat ja die Staatsgewalt auf seiner Seite. Was ist dran an diesem düsteren Bild?

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Viele der ehemals kommunistischen EU-Länder haben ein Problem mit der Korruption. Meist geht es um Bestechung im Zusammenhang mit der Vergabe öffentlicher Aufträge. Doch in Ungarn hat die Korruption eine neue Qualität erreicht, sagt Balint Magyar, ein Soziologe und ehemaliger liberaler Politiker. In gewöhnlichen korrupten Gesellschaften unterwandern Geschäftsleute und Oligarchen den Staat mit Schmiergeldern. In Ungarn laufe es umgekehrt, so Magyar. Viktor Orban und seine Freunde nutzten die komplette Kontrolle über den Staat und seine Institutionen, um die Wirtschaft zu übernehmen. Und die EU heize mit ihren Subventionen die Entwicklung noch an.

Wenn Magyar Recht hat, dann nehmen viele westeuropäische Beobachter Orbans Angriffe auf Flüchtlinge, die EU und den Liberalismus zu ernst – und übersehen, dass ein Clan rund um den Paten Viktor Orban sich das Land und seinen Reichtum unter den Nagel reisst. Harte Vorwürfe. Doch wer sich in Ungarn umhört, kommt zum Schluss, dass da einiges dran sein könnte.

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