Künste im Gespräch

"Es ist ein Ros' entsprungen", ein radikal neues Kulturfördermodell in Wihnterthur und ein Theaterprojekt über sexualisierte Gewalt. Die heutige Ausgabe von "Künste im Gespräch" umspannt Jahrhunderte.

Vor 450 Jahren kam der Komponist, Organist und Gelehrte Michael Praetorius zur Welt, ein Mann am Übergang zwischen Renaissance und Barock, berühmt durch sein Weihnachtslied "Es ist ein Ros' entsprungen". In Winterthur wird ein einzigartiges Kulturfördermodell ausprobiert: Ein Gremium von Laien vergibt die Beiträge. Sexuelle Gewalt gegen Frauen: Das eigene Badezimmer wird im Stück von Sabrina Fischer und Melanie O?an zur Bühne für die öffentliche Auseinandersetzung

Einzelne Beiträge

Weit mehr als ein One Hit Wonder - Michael Praetorius wird 450

14:44 min, Andreas Müller-Crepon

Sein vierstimmiger Liedsatz «Es ist ein Ros entsprungen» ertönt noch heute zu Weihnachten. Doch Michael Praetorius (1571-1621) konnte weit mehr, als einer der komplettesten Musiker seiner Epoche. Seine Tanzmusik beschäftigt die Fans der Alten Musik. Seine Musiktheorie «Syntagma musicum» fasst zusammen, was man damals über Musik wissen musste. Seine Kompositionen finden erst seit kurzem wieder richtige Resonanz als prächtige Klangwelt. Der Musiker Matías Lanz und die Musikwissenschafterin Inga Mai Groote würdigen den Komponisten und Theoretiker aus je unterschiedlichem Blickwinkel.

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Radikal neu und einzigartig: Kulturförderung durch Laiengremium

16:01 min, Karin Salm

Die Winterthurer Stiftung Kunst, Kultur und Geschichte SKKG ist nicht nur daran, die monumentale Sammlung des Immobilienkönigs Bruno Stefanini zu inventarisieren und zu ordnen. Die SKKG startet auch ein breit angelegtes Förderprogramm. Mit ihrem Modell betritt die Stiftung Neuland: Eine Jury aus Kulturlaien wird entscheiden, welche Kulturprojekte Geld erhalten. Dabei entscheidet das Los über die Zusammensetzung der Jury. Und: Den Laien stehen für ein Jahr eine halbe Million Franken zur Verfügung.

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Aufbegehren eines Raums: Theater im Badezimmer

10:31 min, Kaa Linder

Anstatt auf die Bühne ins Badezimmer verlagern zwei junge Studentinnen der Zürcher Hochschule der Künste ihre Auseinandersetzung mit einem brisanten Thema: «Aufbegehren eines Raumes» ist eine Reflexion über sexuelle Gewalt gegen Frauen und findet in einem Raum statt, welcher der Intimität des Körpers vorbehalten ist. Sabrina Fischer und Melanie O?an suchen auf diesem coronabedingten Weg nach einer theatralischen Ausdrucksform, die das Schweigen durchbricht, und sie verwandeln das Badezimmer in einen Ort des öffentlichen Diskurses.

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