Künste im Gespräch: Kürzestgeschichten und Arpilleras

Der Innerschweizer Autor Roland Humair lässt in nur 100 Zeichen fantastische und fantasievolle Welten entstehen. Gestickte Patchwork-Handarbeiten aus Chile erzählen von der Diktatur und Widerstand.

Sie sind mal witzig, mal traurig, mal absurd, und der Autor Roland Humair nennt sie «Huzei». Er hat bereits drei kleinformatige Büchlein mit solchen Kürzestgeschichten publiziert.

Jüngere chilenische Frauen entdecken das typisch chilenische Kunsthandwerk ihrer Mütter und Grossmütter wieder und demonstrieren mit gestickten Arpilleras für ihre politischen Ansichten.

Einzelne Beiträge

Kürzestgeschichten aus hundert Zeichen lassen Welten entstehen

11:53 min, Noëmi Gradwohl

Was lässt sich alles in einem formal eng gesteckten Rahmen erzählen? Diese Frage trieb den Altdorfer Buchautor Roland Humair um. Inspiriert von formalen Spielereien der avantgardistischen Autorengruppe Oulipo aus dem 1960er-Jahren hat er Hundert-Zeichen-Geschichten geschrieben. «Huzei» nennt er sie. Soeben ist der dritte Band erschienen. Noëmi Gradwohl spricht mit Roland Humair über Freiheit und Beschränkung innerhalb dieser überraschenden Literaturform.

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Arpilleras: Sticken als chilenische Form des Widerstands

13:10 min, Dorothee Adrian

Arpilleras gibt es schon lange, doch seit 2019 erleben sie einen neuen Aufschwung. Während der Militärdiktatur Pinochet waren sie ein Sprachrohr der Mütter, die ihre Söhne und Töchter verloren haben. Sie verarbeiteten ihre Trauer und ihren Zorn über die von der Gesellschaft verschwiegenen Verluste in ihren bunten Stickereien. Heute entdecken junge Frauen das typisch chilenische Handwerk ihrer Mütter und Grossmütter wieder und thematisieren damit ihre eigenen politischen Kämpfe.

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