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Romano Mussolini mit seiner Schwester Anna Maria in ihrem Zuhause auf Ischia, 1962.
Keystone
abspielen. Laufzeit 6 Minuten 57 Sekunden.
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Romano Mussolini – ein Leben für den Jazz

Romano Mussolini war ein engagierter Vertreter des Big-Band-Jazz und liebte auch das etwas intimere Zusammenspiel in Combos.

«Seine Eltern kann man sich nicht aussuchen» meinte Trompeter, Gitarrist und Mundharmoniker Oscar Klein über seinen Freund, den Pianisten Romano Mussolini. Aufgrund seiner jüdischen Herkunft musste Klein 1943 vor den Nazis aus Österreich fliehen, während der jüngste Sohn von Benito Mussolini im Hause des Duce autodidaktisch das Klavierspiel erlernte.

Lange nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges brachte der Jazz den italienischen Diktatoren-Filius und den gebürtigen Grazer zusammen. Sie traten gemeinsam an Konzerten auf und spielten sogar eine Schallplatte ein.

Romano Mussolini (1927 – 2006) war das jüngste von fünf Kindern und Benito Mussolinis dritter Sohn. Durch seinen Bruder Vittorio, der bereits im faschistischen Italien der dreissiger Jahre ein bekennender Jazz-Fan war, kam er mit der Musik des amerikanischen Kriegsgegners in Berührung. Er entwickelte sich in der Folge zum grossen Jazzkenner und schrieb auch für renommierte Magazine.

Mit seiner Band «Romano Mussolini All Stars» wurde er nach dem Krieg in Italien ein gefeierter Star. Anfang der sechziger Jahre – nach der Veröffentlichung des Albums «Jazz Allo Studio 7» – gelang Mussolini der internationale Durchbruch. Daraufhin spielte er mit Jazzgrössen wie Chet Baker, Dizzy Gillespie, Duke Ellington und Lionel Hampton.

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