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Gehirnerschütterung: Irrtümer und Mythen

Nach der Gehirnerschütterung wochenlang im abgedunkelten Raum liegen? Das ist passé. 

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Die Neurologin Nina Feddermann leitet das Swiss Concussion Center Zürich, das Fachzentrum für Gehirnerschütterungen an der Schulthess Klinik. Ihr begegnen immer wieder Patient:innen, die sich nach einer Gehirnerschütterung zu lange geschont haben. Obwohl absolute Ruhe bis zur Besserung der Symptome früher als Therapie der Wahl galt, ist diese Ansicht heute überholt. 

Nina Feddermann stellt klar: 

  • Eine Gehirnerschütterung kann man auch erleiden, wenn man beim Sturz einen Helm trägt. Obwohl der Helm den Sturz abfedert und einen Schädelbruch verhindern kann, schüttelt es das Gehirn unter Umständen so fest durch, dass man Symptome, wie Kopfschmerzen, Schwindel oder Gedächtnisverlust bekommt.
  • Eine Gehirnerschütterung ist keine Bagatelle. Zwar heilt sie in zwei Drittel der Fälle aus, ohne dass eine Therapie nötig ist. Aber sie kann auch langwierige Auswirkungen haben, die den Alltag erheblich einschränken. Wenn Symptome nach einem Sturz nicht bessern oder gar schlimmer werden, ist ein Besuch beim Arzt oder der Ärztin angesagt.
  • Wochenlange, absolute Ruhe in einem abgedunkelten Raum ist kontraproduktiv. Ruhen sollte man nur für ein bis zwei Tage. Danach tastet man sich vorsichtig wieder zurück zur geistigen und körperlichen Aktivität. Ein schrittweises, geduldiges Vorgehen in Absprache mit der behandelnden Ärztin oder dem zuständigen Arzt ist allerdings notwendig, damit man im Zweifelsfall Symptome mit einer gezielten Therapie angehen kann.

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