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Deutsche seien neugierung und würden ihre Nase gerne in fremde Angelegenheit stecken. Dies ist eine von vielen möglichen Erklärungen, weshalb wir einen Deutschen als «Gummihals» bezeichnen.
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Von «Gummihals» bis «Briech-Chnebel»

Wenn man uns im Ausland als «Kuhschweizer» bezeichnet, ist das wenig schmeichelhaft. Genauso wenig wird es einem Deutschen schmeicheln, wenn wir ihn «Gummihals» nennen. Markus Gasser erklärt, was es mit dieser Bezeichnung auf sich hat.

«Gummihals» sei ein sogenannter Ethnophaulismus, eine abwertende Fremdbezeichnung für eine Volksgruppe. Dieser Ausdruck wird nur in der Schweiz gebraucht und zwar für Deutsche, die auch in unserem Land wohnen. Es gibt verschiedene Spekulationen, wie der Spottname entstanden sein könnte.

Viel Geschwätz oder unterwürfiges Nicken

Eine geht zurück in die 70er Jahre. Studenten der Schweizer Universitäten hätten sich mit der Bezeichnung «Gummihals» über ihre deutschen Studienkollegen oder Dozenten lustig gemacht, weil die viel reden, aber wenig sagen würden. Sogar wenn man ihnen den Hals umdrehen würde, würden sie vermutlich noch weiter schwatzen.

Im Buch «Grüezi Gummihälse» behauptet der Autor, deutsche Jungärzte hätten die Angewohnheit gegenüber Chefärzten immer heftig zu nicken, was in der Schweiz als unterwürfiges Verhalten angeschaut wird. Auch dieser kulturelle Unterschied könnte zum Übernamen «Gummihals» geführt haben.

«Grosshans» und «Briech-Chnebel»

Im Schnabelweid-Briefkasten erklärt Sprachexperte Markus Gasser ausserdem die Bezeichnung «Grosshans» für jemanden, der gerne prahlt. Ebenfalls erklärt wird Herkunft und Bedeutung von «Briech-Chnebel», ein Stück Holz, mit dem sich Ketten oder Seile straffer spannen lassen.

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