Im ehemaligen Zarenreich waren Fachleute aus der Schweiz sehr gefragt. So konnte man beispielsweise als Uhrenmacher, Käser oder Zuckerbäckerin durchaus Karriere machen.
Neuanfang für Bauern
Auch verarmte Schweizer Textilarbeiterinnen und Bauern wählten damals Russland als Destination für einen Neuanfang. Dabei entstanden die Kolonien Šabo (1821/22) südwestlich von Odessa, sowie Zürichtal (1805) auf der Krim. In Šabo liessen sich vor allem Siedler aus der Romandie nieder. In Zürichtal – wie es der Name schon vermuten lässt – vor allem Auswanderer aus dem Kanton Zürich.
Geschick, Fleiss und Glück
Das Glück spielte den Kolonisten insofern in die Hände, dass sie anfangs steuerbefreit waren. Durch Geschick und Fleiss gelang es den ehemals veramrten Zürichtalern einen gewissen Reichtum anzuhäufen. Zürichtal profitierte zudem davon, dass die Männer vom Militärdienst befreit waren. Gleichzeitig konnten sie die russische Armee mit Lebensmitteln beliefern. Das erwies sich als äusserst lukrativ. Alsbald konnten sie sich alsGrossgrundbesitzer russische Mädge und Knechte leisten.
Stalin machte kurzen Prozess
Schon während des Zweiten Weltkriegs liess Stalin alle Menschen aus deutschsprachigen Siedlungen deportieren und die Ortschaften russifizieren.
Aus dem ehemaligen Zürichtal wurde so das russische Zolotoe Pole(Goldtal).
Von den Schweizer Wurzeln ist heute kaum mehr etwas zu spüren. Lediglich die 1860 erbaute Kirche, die auf einem Hügel am Dorfeingang steht, gilt noch als markante Zeitzeugin. Sie dient heute als orthodoxes Gotteshaus.