Die italienische Wirtschaft brach im zweiten Quartal um 12,4 Prozent ein, verglichen zum Vorquartal. In Spanien ging das Bruttoinlandprodukt sogar um 18,5 Prozent zurück. Dass beide Länder stark vom Tourismus abhängig sind, der wegen der Corona-Pandemie praktisch zum Erliegen kam, verschlimmerte die Lage zusätzlich.
Die Bemühungen, den ungeliebten Massentourismus einzuschränken, sei es in Venedig, sei es auf den Balearen, könnten wegen der Corona-Krise einen Rückschlag erleiden: Beide Länder werben nun wieder intensiv um Touristinnen und Touristen, damit der wirtschaftliche Einbruch möglichst rasch wieder überwunden werden kann.
Der dominierende Tourismus mit seinen vielen Arbeitsplätzen zeitigt auf verschiedenen Gebieten negative Folgen, beispielsweise auch bei der Ausbildung. Viele junge Leute brechen ihre Ausbildung ab, weil sie auch ohne Abschluss einen Job im Tourismus erhalten und die beruflichen Aussichten mit einem Abschluss kaum besser sind. Das gilt für Italien wie für Spanien, wie Franco Battel und Melanie Pfändler erläutern.
Zwar gründen junge Leute auch in Italien und Spanien innovative Start-up-Firmen. Das «Klumpenrisiko Tourismus» vermögen sie aber nicht zu reduzieren.