Kosovo wählt, weil Regierungschef Ramush Haradinaj im Juli überraschend zurückgetreten ist. Er wurde damals am neuen Kosovo-Tribunal in Den Haag vorgeladen im Zusammenhang mit mutmasslichen Verbrechen im Krieg mit Serbien. Von den vorgezogenen Wahlen könnten anderen Kräfte im Land profitieren: Einerseits die links-nationalistische Vetevendosjë-Bewegung von Albin Kurti. Andererseits der LDK mit – ein Novum im Kosovo – einer Frau als Spitzenkandidatin. Diese zwei Parteien haben nichts mit den jetzigen Herrschenden zu tun, den alten Kämpfern der Kosovo-Befreiungsarmee der UCK. Sie stehen für Erneuerung. Aber eine der Parteien ängstigt sowohl die Nachbarländer als auch die internationale Gemeinschaft; Denn Vetevendosjë träumt von einem Gross-Albanien.
Wohin steuert Kosovo? Was wird aus dem Dialog mit Serbien? Zwischen welchen Varianten können die Bewohnerinnen und Bewohner Kosovos wählen?