Für David Plüss, reformierter Theologie-Professor an der Universität Bern, ist das Vorlesen der Heiligen Schrift zentrales Element des Gottesdienstes.
Seine katholische Kollegin, Franziska Loretan, Lehrbeauftragte für praktische Homiletik an der Universität Luzern pflichtet ihm bei. Für sie ist es wichtig, dass seit den 1960er-Jahren die Texte aus der Bibel im katholischen Gottesdienst einen viel grösseren Stellenwert haben und in der Predigt erläutert werden.
Keine Tabu-Stellen
Bei der Auswahl der Bibelstellen für den Gottesdienst geniessen die Reformierten mehr Freiheiten. Tabu-Stellen kennen beide Experten nicht, obwohl manche Stellen aus heutiger Sicht schwer verständlich seien. Da komme es auf die Einordnung an.
Nicht nur im Christentum spielt das Vorlesen von heiligen Schriften eine grosse Rolle. Wie die anderen monotheistischen Weltreligionen aus ihren heiligen Schriften vorlesen, das erläutert die SRF-Religionsexpertin zum Abschluss der Sendung.