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Renaturierung und ihre Folgen
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Renaturierung und ihre Folgen

Zwischen Bern und Thun, bei Rubigen, entstand in den letzten 12 Monaten aus ehemaligem Ackerland eine Landschaft aus Feuchtwiesen, Wasserflächen und Kiesbanken. Der erste Jahreszeitenzyklus schliesst sich. Ein Augenschein.

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Der Yasuni-Park ist bedrohter denn je

Laufzeit 5 Minuten 19 Sekunden. , Thomas Häusler

Der Plan war spektakulär: Ecuador wollte darauf verzichten, das Ölvorkommen unter dem artenreichen Yasunì-Regenwald zu fördern, wenn das Land dafür von der Weltgemeinschaft entschädigt wird. Nun droht die Idee zu scheitern.

Rund 3.5 Milliarden Dollar sollten willige Staaten Ecuador bezahlen, damit es das Öl unter dem Kerngebiet des Yasunì-Regenwalds im Boden lässt - und damit dieses einzigartige Naturjuwel und bewahrt. Immerhin findet man in Yasunì die grösste Biodiversität auf diesem Planeten. Doch die ungewöhnliche Sammelaktion verläuft so harzig, dass nun einer der intimsten Kenner des Yasunì-Waldes warnt, der aussergewöhnliche Deal könnte scheitern.

Yasuní-Fonds blieb leer
Bis jetzt ist der Treuhandfonds fast leer geblieben, den Ecuador zur Rettung des Yasuní eröffnet hat. «Viele Länder trauen Ecuador nicht über den Weg», sagt der US-Amerikaner Kelly Swing, der an einer Universität in Ecuadors Hauptstadt Quito lehrt und inmitten des Yasunì-Regenwalds die Forschungsstation Tiputini aufgebaut hat. Offenbar reicht es potentiellen Spendern nicht als Sicherheit, dass ihr Geld nicht direkt in die Hände der Regierung gelangt, sondern in einen von der Uno verwalteten Fonds, der die Zinsen an Ecuador weitergibt.

Angst vor zu grossem globalem Einfluss
Ein Grund des Misstrauens sei wohl auch, dass Ecuador die Regeln der Yasunì-Initiative seit dem ersten Vorschlag vor drei, vier Jahren immer wieder verändert habe. Erst vor einem Jahr, als man kurz vor der feierlichen Einrichtung des Treuhandfonds stand und Deutschland ein grosses Interesse bekundete, liess Ecuadors Präsident Rafael Correa den Deal in letzter Sekunde platzen, weil er fand, der Vertrag gestehe den Geberländern zuviel Einfluss zu.

Das Ende der Artenvielfalt
Die Forscher befürchten, dass Präsident Correa seinerseits bald die Geduld verlieren und schon im nächsten Sommer verkünden könnte, das Öl werde nun doch gefördert. Das wäre ein Desasater und man müsse mit enormen Schäden an der Natur rechnen, so Kelly Swing. Naturschützer und Wissenschaftler versuchen deshalb, die Yasunì-Initiative in der Welt bekannter zu machen. Und es gibt Anzeichen, dass Ecuador nun gewillt sein könnte, statt Cash auch Erlasse seiner Staatsschulden als Beitrag an den Yasunì-Fonds anzuerkennen.

Für Kelly Swing geht es um mehr als nur darum, ob der Yasunì-Wald gerettet werden kann oder nicht: Denn wenn es die Menschheit nicht schaffe, das artenreichste Gebiet des Planeten zu schützen - was sei da in Zukunft noch sicher vor uns?

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