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Aus Kassensturz vom 20.11.2012.
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Multimedia Digital-TV: Jetzt das Abo wechseln?

Cablecom und Swisscom locken Kunden mit sogenannten Gratis-Angeboten. Damit wird der Zugang zu digitalem Fernsehen leichter. Die neuen Angebote haben Vorteile für Neueinsteiger, aber grosse Senderauswahl und HD-Qualität gibt es auch künftig nicht zum Nulltarif.

Katja Gloor aus Männedorf schaut schon digital. Bisher zahlte sie für ihr Abo 25 Franken pro Monat. Dafür hat sie 200 Sender zur Auswahl. Gratis digital Fernsehen - das klingt verlockend für sie. Doch ihr kommt es auf die Details an: «50 Kanäle würden eigentlich genügen, aber es müssen die richtigen sein.»

Die neuen Angebote locken Kundinnen wie Katja Gloor, die günstiger fernsehen wollen. Grosse Senderauswahl, HD-Qualität. Und das gratis. «Das sind auch gute Angebote für Leute, welche ins Digital-TV einsteigen wollen, sagt dazu Jürg Tschirren, Digital-Experte von SRF: Wer jetzt noch analog fernsehe, für den seien die Hürden zum Umstieg auf digitales Fernsehen nun kleiner.

«Gratis» stimmt nicht

«Gratis ist digitales Fernsehen aber auch mit den neuen Angeboten nicht», warnt der Experte. Gratis stimmt für beide nicht. Es werden Sachen wie Kabelanschluss oder Internet vorausgesetzt, diese Dienste sind nicht gratis.

Bei Cablecom kostet das Grundangebot 28.40 Franken monatliche Kabelnetzgebühr. Dafür gibt es 55 Sender, davon 19 in HD-Qualität. Das Swisscom-Einsteiger-Paket Swisscom Light umfasst 60 Sender, davon 22 in HD. Ohne Festnetzanschluss und Internet-Abo gibt es das Swisscom-Paket nicht. Das kostet 59.35 Franken im Monat.

Vergleich der Angebote

Cablecom GrundangebotSwisscom TV Light
Umfang55 Sender / 19 HD60 Sender / 22 HD
Preis28.40 Fr.59.35 Fr.
Internet2 mBit/s5 mBit/s
keine Set-Top-Box Aufnehmen möglich mehrere TV-Geräte InternetNur mit Settopbox, Aufnahme nicht möglich, nur ein TV-Gerät. Telefon-Anschluss obligatorisch inklusive

Es gibt weitere Unterschiede: Mit Zusatzgeräten ist bei Cablecom das Aufnehmen von Sendungen möglich, bei Swisscom nicht. Und: Bei Cablecom können Kunden ohne Zusatzkosten mehrere TV-Geräte gleichzeitig nutzen. Bei Swisscom sind dafür im höheren Preis ein etwas schnellerer Internet-Zugang und der Festnetz-Anschluss inbegriffen.

Set-Top-Box braucht viel Strom

Der vielleicht wichtigste Unterschied betrifft aber die Set-Top-Box. Eine Million Haushalte haben gemäss der Branchenvereinigung Swisscable bisher schon davon profitiert, dank regionalen Kabelanbietern, die das digitale Fernsehsignal unverschlüsselt in die Haushalte lieferten. Cablecom hingegen zwang seinen Kunden eine Set-Top-Box auf, um das Signal im Haus zu entschlüsseln.

Der Nachtteil der Set-Top-Box ist ein deren grosser Stromverbrauch. Nun geht es endlich ohne, auch bei Cablecom. Gegenüber Swisscom ist dies ein grosser Vorteil. Bei Swisscom braucht es aus technischen Gründen auch in Zukunft eine Box. Das heisst: Fernsehen mit Swisscom TV ist deshalb in der Regel nur mit zwei Fernbedienungen möglich.

Das Programm-Angebot zählt

Für Katja Gloor kommen beide Angebote nicht in Frage. In ihrem bisherigen Abo waren viele Kinder-Sender inbegriffen. Auf diese Sender müsste sie beim Einsteiger-Angebot von Cablecom verzichten. Swisscom liefert ihr derzeit noch keine HD-Kanäle ins Haus. Deshalb bleibt sie bei ihrem bisherigen Abo, das zwar mehr Sender liefert als sie benötigt, aber die Bedürfnisse ihrer Familie abdeckt.

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