1. Der Beginn einer Feindschaft
Der Kommunist Peppone wird zum Bürgermeister der Kleinstadt gewählt und lässt sich mit grossem Aufmarsch feiern – der Pfarrer Don Camillo muss seinem Zorn Luft machen und schaut diesem Treiben natürlich nicht tatenlos zu. Das Bühnenbild des Theaters in St. Gallen erlaubt es dem Musical, das Chaos ganz wunderbar wiederzugeben.
2. Liberio Camillo... Lenin!
Nicht fehlen darf im Musical die kultige Taufszene: Peppone will seinen Sohn parteigetreu Lenin taufen lassen; selbstverständlich weigert sich Don Camillo. Die Männer, beide ehemals Partisanen, lösen ihren Konflikt klassisch mit den Fäusten – und finden zu einem versöhnlichen Kompromiss.
3. «Ganz schön schwer, dein Kreuz!»
Als Don Camillo Peppone verbietet, seine kommunistischen Fahnen zur kirchlichen Prozession mitzubringen, verbietet dieser kurzerhand dem ganzen Dorf, am Umzug teilzunehmen. Aus Trotz zieht Don Camillo mit seinem Kreuz allein los – und stellt fest, dass in Italien Gottesfurcht doch noch stärker ist als Parteitreue. Unübertroffen bleibt die Inszenierung des Showdowns durch den französischen Regisseur Julien Duvivier.
4. «Ein Priester soll sanft sein»
Don Camillo ist trotz der wiederholten Ermahnung seines Bischofs keine sanfte Natur. Etwas mehr heilige Wut und echte Empörung hätte Don Camillo im Musical gutgetan. Sei’s drum: Wir freuen uns an dieser herrlichen Darbietung von Fernandel.
5. Die schlagfertigen Frauen
Das Musical punktet mit pointiertem Witz und schlagfertigen Frauen, die es im Original aus den 1950er-Jahren natürlich so nicht gibt: Wie die Dorflehrerin Peppone den Kopf zurechtrückt und ihn auf sein «Bildungsdefizit» aufmerksam macht, ist grosse Klasse. Chapeau!
Bühne Don Camillo und Peppone sind auch singend grosses Kino
Der Film «Don Camillo» wurde 1952 zum weltweiten Kassenschlager, nicht zuletzt dank dem Starkomiker Fernandel in der Rolle seines Lebens. Das Theater St. Gallen adaptiert den erfolgreichen Film für die Musical-Bühne. Was funktioniert besser, Film oder Musical? Eine Gegenüberstellung.
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