Ein junger Schweizer Diplomat kommt am 2. Dezember 1978 in Teheran an, während die Menschen in den Strassen gegen den Schah, Irans Monarchen, demonstrieren. So beginnt der Film.
Nur sechs Wochen später, am 16. Januar 1979, verlässt der Schah das Land. Noch ahnt niemand, dass er Krebs hat. Die meisten Länder – auch die Schweiz – verweigern ihm Asyl.
Khomeinis Rückkehr
Am 1. Februar kehrt Ayatollah Khomeini, der Führer der islamischen Revolution, aus dem Exil nach Teheran zurück. Danach spitzen sich die Ereignisse zu. Am 4. November stürmen Studenten die US-Botschaft und nehmen 52 Amerikaner als Geiseln.
Ursprünglich planten sie, diese nach 48 Stunden wieder freizulassen. Doch Khomeini unterstützt ihre Tat offiziell, da geht das nicht mehr.
Die Studenten wollen die USA zur Auslieferung des Schahs zwingen, der in einem New Yorker Spital behandelt wird. Präsident Jimmy Carter lehnt aus humanitären Gründen ab.
Erik Lang, Schweizer Botschafter im Iran von 1978 bis 1981, dessen Stellvertreter Flavio Meroni und viele weitere Zeitzeugen erinnern sich daran, wie die Schweiz den USA ihre Hilfe anbot.
Das Schweizer Botschaftspersonal arbeitete auf eine schnelle Freilassung der Geiseln hin. Doch das sollte erst 444 Tage später wahrwerden, am 20. Januar 1981.
«Wir wurden zu den Postboten der Botschaften, die aus Washington via Bern und mich zur iranischen Regierung gelangten», umschreibt Erik Lang die Rolle der Schweizer Diplomaten.
Algerien wird neuer Vermittler
Doch für die letzte entscheidende Verhandlung entschied Khomeini am 3. November 1980 gegen die Schweiz, weil sie nicht eindeutig pro-iranisch war. Stattdessen schlug er den USA Algerien als neuen Vermittler vor.
Die Krise wurde durch das 24-seitige Dokument «Erklärung von Algier» beigelegt. Der damals stellvertretende Botschafter der Schweiz, Flavio Merani, erklärt im Film, beide Seiten hätten darin einen Sieg sehen können. Aus heutiger Sicht sei es wohl aber eher ein Erfolg für die USA gewesen.
Letztlich wurden die Geiseln am 20. Januar 1981, am Tag von Ronald Reagans Vereidigung, freigelassen. Denn der internationale Druck mit den Wirtschaftssanktionen wurde zu gross. Ausserdem sollten die USA das gesperrte Vermögen des Iran wieder freigeben.
Die Geiselnahme hinterliess Spuren. Das zeigt «Ambassade» auf. Ein missglückter Versuch der amerikanischen Armee, die Geiseln zu befreien, hat Jimmy Carter wohl die Wiederwahl gekostet. Stattdessen wurde am 4. November 1980 Ronald Reagan zum US-Präsidenten gewählt.
US-Bürger bekamen während der Geiselnahme täglich TV-Bilder von bärtigen Männern zu sehen, die «Tod den USA» skandierten. Diese Erfahrung präge die US-Aussenpolitik bis heute, erklärt Gary Sick im Film, damaliger Sicherheitsbeauftragter des Weissen Hauses.
Internationaler Konflikt
Abolhassan Banisadr, nach der Monarchie des Schahs der erste iranische Präsident, erklärt dem Regisseur Daniel Wyss im Interview, die Geiselnahme wirke sich bis heute negativ aus: «Die Diktatur der Mullahs verhinderte jegliche Normalisierung der Verhältnisse.»
Der Historiker Abbas Milani meint sogar, der Erste Golfkrieg zwischen Iran und Irak (1980 bis 1988) hätte ohne die Geiselnahme nie stattgefunden. Saddam Hussein habe den Angriff gewagt, weil der Iran damals international völlig isoliert dastand.