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Film & Serien Film-Tipp des Tages: «Barney's Version»

In Barneys Vita lassen sich Fehltritte sonder Zahl finden. Als er des Mordes an seinem besten Jugendfreund bezichtigt wird, rückt das liebenswürdige Ekel mit seiner bewegten Lebensbeichte die Dinge zurecht.

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Montagnacht um 00:40 Uhr auf SRF 1.

Barney Panofsky (Paul Giamatti) hat es zu einigem Wohlstand gebracht, doch Freunde hat sich der Lebemann dabei keine gemacht. Der saufende, rauchende, fluchende Fernsehproduzent «total unnötiger Filme» eckt an, wo er nur kann. Davon können die drei Ehefrauen (Rachelle Lefevre, Minnie Driver und Rosamund Pike), die er verschliss, ein Lied singen. So lief er der zweiten noch in der Hochzeitsnacht davon, um Nummer 3 nachzujagen.

Eines ist Barney Panofsky jedoch nicht, und darauf legt er Wert: ein Mörder. Als ein Polizist im Hinblick auf lange zurückliegenden Ermittlungen ein Buch veröffentlich und den knorrigen 67-Jährigen bezichtigt, seinen Jugendfreund Boogie (Scott Speedman) auf dem Gewissen zu haben, bringt Barney seine eigene Version der Ereignisse zu Papier. In Italien, wo Barney mit Boogie und anderen Bohémiens vor 40 Jahren ein zügelloses Leben genoss, beginnt eine Lebensbeichte wie keine andere.

«Bald lustig, bald tragisch, ist 'Barney's Version' die rührende Nabelschau eines alles andere als makellosen Kerls: grossartiges Schauspielerkino!», pries die Programmzeitschrift «Tele» diesen Film an, dessen Hauptrolle den Charaktermimen Paul Giamatti in einem Parforceritt zu einem Golden Globe führte. Die Verfilmung des letzten Romans von Schriftsteller Mordecai Richler aus Montreal verlegt einen Schauplatz und die Erzählperspektive. Sie zeichnet aber ebenso fabulierfreudig das Porträt eines liebenswürdigen Ekels und schiesst genüsslich Pfeile gegen das künstlerische Establishment und den Kreis jüdischer Geschäftsleute in Montreal sowie die Fernsehbranche.

Neben Hauptdarsteller Giamatti brilliert Dustin Hoffman in der Rolle von Barneys Vater Izzy, der zielsicher auf Fettnäpfe zusteuert. Minnie Driver («Good Will Hunting») hinterlässt als zänkische Ehefrau Nummer 2 von allen dreien den nachhaltigsten Eindruck. Für sein reichhaltiges Schaffen in allerlei populären Fernsehserien wie «C.S.I. - Tatort Las Vegas» bekannt, ist der kanadische Regisseur Richard J. Lewis zum Fernsehen zurückgekehrt und dreht derzeit die Thrillerserie «Person of Interest» mit James Caviezel.

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