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Film & Serien Film-Tipp des Tages: Ritter aus Leidenschaft

Heath Ledger gewinnt als falscher Ritter Sir Ulrich von Lichtenstein alle Turniere und erobert das Herz eines Edelfräuleins. Romantischer Ritterspass mit Rock-Soundtrack.

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Dienstag um 23:50 Uhr auf SRF zwei.

William Thatcher (Heath Ledger) betreut als Knappe während Turnieren Sir Hector, einen mässig begabten englischen Ritter. Kurz vor der alles entscheidenden letzten Runde segnet der Adelige das Zeitliche. Er bringt William und seine zwei Gehilfen Roland (Mark Addy) und Wat Falhurst (Alan Tudyk) so um ihren Anteil an dem schon sicher geglaubten Turniergeld. Um doch noch an den Preis zu kommen, steigt William, den das Rittertum seit seiner frühsten Jugend begeistert, in die Rüstung und gewinnt kurzerhand den Wettbewerb. Damit ist die Idee geboren: Als Team wollen die drei Europas Turnierszene aufmischen und mit den Preisgeldern ihre chronisch leeren Kassen füllen.

Dass keiner im Trio das zur Teilnahme nötige Adelspatent vorweisen kann, ist kein Hindernis, versorgt doch der kurz zuvor zur Truppe gestossene Dichter Geoffrey Chaucer (Paul Bettany) William mit einem Stammbaum, der bis zu Karl dem Kühnen zurückreicht. Fortan reitet der kühne Recke unter seinem neuen Namen Sir Ulrich von Lichtenstein von Sieg zu Sieg. Er gewinnt das Herz von Lady Jocelyn (Shannyn Sossamon), und alles könnte auf ein prächtiges Happy End hinauslaufen, würde da nicht eines Tages der finstere Turniermatador Ademar, Graf von Anjou (Rufus Sewell), auftauchen und William in der Arena auf Leben und Tod herausfordern.

Verspieltes Augenzwinkern mit Anachronismen

«We will rock you!», schmettern die Zuschauerinnen und Zuschauer eines mittelalterlichen Turniers nicht ganz zeitgemäss, während Ritter im Turnier ihre Lanzen aufeinanderkrachen lassen. Die aufpeitschende Stadionhymne der Rock-Gruppe Queen ist nicht der einzige Anachronismus, den Regisseur Brian Hegeland - von ihm stammt unter anderem das Oscar-prämierte Drehbuch zu «L. A. Confidential» - in «Ritter aus Leidenschaft» eingebaut hat. So tanzen Ritter und Burgfräulein, als wäre nichts dabei, zu David Bowies «Golden Years» eine Tarantella. Aber nicht nur soundmässig schliesst der Regisseur das Mittelalter mit dem Atomzeitalter kurz, auch die Turniere erinnern zuweilen an moderne Wrestling-Shows, und das mittelalterliche Publikum benimmt sich so, wie man das von Fussball-Hooligans erwarten würde.

«Ritter aus Leidenschaft» zielt auf ein jugendliches Publikum, ein Umstand, den der Regisseur mit dem Einsatz von Teenie-Idol Heath Ledger in der Hauptrolle zusätzlich unterstreicht. Der im Januar 2008 überraschend verstorbene australische Schauspieler feierte seinen Hollywood-Durchbruch mit dem blutrünstigen Mel-Gibson-Vehikel «The Patriot» (2000). Mit Filmen wie «Monster's Ball» oder «Casanova» etablierte er sich später auch als versierter Charaktermime, und die Hauptrolle in Ang Lees «Brokeback Mountain» brachte ihm 2005 eine erste Oscar-Nomination. Postum schliesslich wurde Ledger als Bösewicht Joker im Batman-Streifen «The Dark Knight» mit einem Oscar ausgezeichnet. Neben dem Australier suchen auch die beiden Briten Rufus Sewell («The Legend of Zorro ») und Paul Bettany («The Da Vinci Code») das Mittelalter heim, und als schöne Lady Jocelyn bezirzt die Hawaiianerin Shannyn Sossamon («The Holiday») die Männer.

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