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Film & Serien Film-Tipp des Tages: The End of time

Ein Film an den Grenzen dessen, was ausdrückbar ist: Was ist Zeit? Peter Mettler hat wieder einmal das Unfilmbare gefilmt. Entstanden ist eine gleichsam poetische wie bildgewaltige Zeitreise mit Bezügen zu Naturwissenschaft, Philosophie, Religion und der persönlichen Erfahrung.

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Mittwochnacht um 00:10 Uhr auf SRF 1.

1960 sprang der US-Astronaut Joe Kittinger aus über 31 000 Metern mit dem Fallschirm auf die Erde. Sein Rekord wurde erst am 14. Oktober 2012 vom Extremsportler Felix Baumgartner gebrochen. Da war Felix Mettlers Film «The End of time» aber schon fertig.

Obwohl Kittinger mit Schallgeschwindigkeit durch den Raum fiel, stand für ihn die Zeit still - bis er sich wieder in Relation zur Erde wahrnahm. Indem sie Elementarteilchen fast mit Lichtgeschwindigkeit aufeinanderprallen lassen, wollen Wissenschaftler im Cern bei Genf den Urknall - den Beginn von Raum und Zeit - experimentell reproduzieren. Ist Zeit eine Realität oder bloss eine Vorstellung des Menschen? Für einen der Physiker bedeutet Zeit schlicht: «Wir sind.»

Zeit und Zeitwahrnehmung

Geologische Zeit wird auf Hawaii fassbar, wo heisse Lava vor den Augen der Menschen neue Landmassen und in wenigen Millionen Jahren neue Inseln entstehen lässt. Die verlassene Innenstadt von Detroit erlebt, wie die menschliche Kultur auch ohne Katastrophen innert weniger Jahre von der Natur überwuchert wird. Wo einst Henry Ford den Model-T entwarf - und am Fliessband aus Zeit Geld wurde - steht heute ein leerer Parkplatz.

DJ Ritchie Hawtin aus Detroit sagt von sich, er lebe «auf der Grenze zwischen heute und morgen». Ein Techno-Rave leitet über zum Baum der Erleuchtung Buddhas und zur Philosophie der Gegenwärtigkeit im indischen Bodhgaya. «Wenn du einen Anfang hast, dann hast du ein Problem», heisst es dort. «Wo kein Anfang ist, ist auch kein Problem». Doch die Menschen sind unvermeidbar «verstrickt in die Idee von Zeit», weil der Körper vergänglich ist.

Kosmische Zeit

Der Film kehrt zur kosmischen Perspektive nach Hawaii zurück - ins Observatorium auf dem Mauna Kea. Mit dem Teleskop, der besten Zeitmaschine des Menschen, blickt das Publikum bis zu zehn Milliarden Jahre in die Vergangenheit. Weil die Erde sich «an einem idyllischen Ort in unserer Galaxie» befindet, konnte sich Leben auf ihr entwickeln - und eine Lebensform, die über sich selbst nachdenkt: «Wir sind das Universum, das sich selbst betrachtet.»

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