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Film & Serien Film-Tipp des Tages: «The Grandmaster»

Hongkong-Regisseur Wong Kar Wai setzt mit seinem visuell imposanten Meisterwerk «The Grandmaster» der chinesischen Kampfkunst ein Denkmal. Der Film basiert auf der Biografie des Ip-Man, dem Trainer der Kung-Fu-Legende Bruce Lee. SRF zwei zeigt den Film exklusiv in Zweikanalton Deutsch/Mandarin.

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Donnerstagnacht um 00:15 Uhr in Delikatessen auf SRF 1

Die lange Tradition der chinesischen Kampfkunst brachte viele verschiedene Kung-Fu Schulen und Kampfstile heraus. Der Yangtze-Fluss, der China in eine nördliche und eine südliche Hälfte teilt, galt lange auch als Grenze der Kampftraditionen. Erst die japanische Invasion Chinas brachte in den 1930er-Jahren die Kampfkünstler aller Regionen und Schulen zusammen.

Im Jahr 1936, kurz vor seinem Rückzug aus der Kampfkunst, besucht der nördliche Grossmeister Gong Yutian (Qingxiang Wang) die Festung Foshan im Süden. Dort hofft er, den aufsteigenden Kampfkünstler Ip-Man (Tony Leung) zu treffen, einen überaus talentierten Kampfkünstler, der die Zukunft des Kung Fu massgeblich beeinflussen dürfte.

Wing Chun

Ip-Man wuchs als Sohn eines reichen Händlers in Foshan auf. Bis zu seinem 40. Geburtstag konnte IP-Man vom Reichtum seiner Familie leben. Während dieser Zeit widmete er sich intensiv der Kampfkunst Wing Chun, einer damals noch kaum verbreiteten Form des Kung Fu.

Gong Yutian will sich mit dem besten Kampfkünstler des Südens duellieren. Ip-Man wird einstimmig auserkoren und im goldenen Pavillon zur Vorbereitung in alle Kampfkünste des Südens eingeweiht: in Bagua, in Xingyi und in das explosive Hung Gar. So gelingt es Ip-Man, den Wettstreit gegen den Norden für sich zu entscheiden.

Doch Ip-Man will mehr als die Ehre für den Süden. Er will die Kung-Fu-Schulen ganz Chinas vereinen. Mit dem Sieg über Gong Yutian hat er sich aber schon zu Beginn seines Unterfangens eine mächtige Gegnerin gemacht: Gong Yutians Tochter Gong Er (Ziyi Zhang) ist fest entschlossen, die Ehre ihrer Familie wiederherzustellen.

Über die Produktion

Die Handlung – im Film für Kung-Fu-Laien zeitweise schwer nachvollziehbar – beruht auf der Biografie des Wing-Chun-Meisters Ip Man, dem Trainer der Kung-Fu-Legende Bruce Lee. Hongkong-Regisseur Wong Kar Wai setzt mit seinem Meisterwerk «The Grandmaster» Chinas traditioneller Kampfkunst ein Denkmal von grosser visueller Ausdruckskraft. Die Bilder vermitteln gleichzeitig die Kraft wie auch die Sensibilität des Kung-Fu.

Ob die Fäuste der Kämpfer durch den epischen Regen gleiten oder scheinbar sanft das Mobiliar eines Bordells zertrümmern, stets ist Wong Kar Wais Liebe zu den Bewegungen des Kung Fu sichtbar. Für die wuchtige Inszenierung dieser Liebe erhielt der Kameramann Philippe Le Sourd eine Oscar-Nominierung. Er verlor jedoch gegen Emmanuel Lubezki («Gravity»), der seit 2014 jeden Kamera-Oscar abstauben konnte und dieses Jahr mit «The Revenant» erneut ganz vorne im Oscarrennen steht.

Ein Blick in die Produktionsgeschichte offenbart, dass Wong Kar Wai nicht nur die Kampfkunst Chinas am Herzen liegt. Auch das Grundthema der Geschichte, die Vereinigung Chinas, ist Wong Kar Wai ein wichtiges Anliegen. So versuchte er mit seiner Produktion, Hongkong und das Festland Chinas zu vereinen. «Filme gehören nicht nur zu Hongkong oder dem Festland. Sie gehören allen Chinesen - nicht nur einigen an einem bestimmten Ort zu einer bestimmten Zeit. Sie sind ein Erbe für das gesamte chinesische Volk», sagte er in einem Interview mit dem «Hollywood Reporter» im März 2013. Mit einem Einspielergebnis von umgerechnet 2,7 Millionen US-Dollar in Hongkong und 50 Millionen Dollar auf dem chinesischen Festland scheint ihm sein Unterfangen geglückt zu sein.

SRF 1 zeigt den Film exklusiv in Zweikanalton Deutsch/Mandarin.

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