Bollywood, wie es im Buche steht: Ein junges Paar tanzt im Trailer zum Film «Herogiri» durch die Gassen einer Stadt. Wären da nicht ein «Manora»-Schild oder der ortstypische Skatepark zu erkennen, man würde kaum merken, dass die Szene in Lugano spielt.
Der Trailer ist das Resultat harter Arbeit der Ticino Film Commission. Sie wurde letztes Jahr mit viel Aufsehen ins Leben gerufen, mit dem Ziel, das Tessin als Filmlocation besser zu vermarkten.
Acht Produktionen sind ein Anfang
Dass Lugano in «Herogiri», dem Film zum Trailer, dann gar nicht vorkommt, mag skurril sein. Die Direktorin der Filmkommission Doris Longoni stört das nicht. Sie ist zufrieden, dass sie in den letzten zwölf Monaten acht Filmproduktionen ins Tessin holen konnte: Lugano als Kulisse für einen Kurzfilm. Das Valle Maggia in der SRF-Serie «Das Experiment». Und Bellinzona wird im Kinofilm «Beyond the Mist» zu sehen sein.
Vorerst keine Blockbuster im Tessin
Ein nächster James Bond (in «Golden Eye» sprang einst von der Verzasca-Staumauer) ist allerdings nicht in Sicht. Das grösste Problem: der starke Franken. «Da sind wir nicht konkurrenzfähig», gibt Longoni zu. Auch Promoaktionen an der Berlinale oder in Cannes konnten da wenig helfen.
Doch sie ist zuversichtlich, setzt auf Schweizer Zuverlässigkeit als Vermarktungsargument. Und wer weiss – vielleicht ist das Tessin für Bollywood bald mehr als Trailermaterial.