Hübsche Frau wagt sich allein in die Wildnis, will zu sich selber finden und begegnet unterwegs bösen Männern. Klischee? Nein. «Wild» ist ein berührender Film, der auf der wahren Geschichte der US-Amerikanerin Cheryl Strayed basiert.
Nach dem Tod ihrer Mutter stürzt die junge Cheryl – gespielt von Reese Witherspoon – komplett ab. Es folgen wilde Drogenexzesse und Sex-Eskapaden. Vier Jahre lang. Dann, die 180-Grad-Wendung: Cheryl begibt sich auf einen gefährlichen Wanderweg in den USA. Alleine. Sie und ihr Rucksack. 2000 Kilometer. Drei Monate. Ist sie stark genug für dieses Wagnis? Am Anfang weiss sie es selbst nicht.
Das stärkste Zitat
«Du kannst jederzeit aufgeben», sagt sich Cheryl Strayed ungefähr alle zwei Minuten auf ihrem Wandermarathon.
Die Schauspielerin
«Legally Blonde», mit dieser Komödie hatte die Schauspielerin Reese Witherspoon ihren Durchbruch. Vier Jahre später spielte sie im Musik-Drama «Walk the Line» die Frau vom Country-Sänger Johnny Cash. Dafür erhielt die heute 38-Jährige den Oscar als beste Schauspielerin und löste sich damit von ihrem «American Sweetheart»-Image. Auch in ihren letzten Filmen bewies Reese Witherspoon, dass sie mehr drauf hat als das brave Mädchen von Nebenan zu spielen. Weiter so!
Fakten, die man wissen sollte
PCT, so heisst der Fernwanderweg, auf den sich Cheryl Strayed begibt. PCT heisst Pacific Crest Trail und ist insgesamt über 4000 Kilometer lang. Der Wanderweg beginnt bei der mexikanischen Grenze und geht hinauf bis nach Kanada. Cheryl Strayed wandert im Film 2000 Kilometer – das ist gerade mal die Hälfte.
Das Urteil
«Wild» ist die Biografie einer Frau, die ihre Stärken kennen lernt und über sich selbst hinauswächst. Ein Abenteuerfilm, der gleichzeitig unterhaltend und einfühlsam ist. Der Film wird in Rückblenden erzählt. Diese Erzählform ist sehr gelungen. Stück für Stück gibt der Film Cheryls Geschichte preis. Das ist spannend. «Wild» ist ein Abenteuerfilm, der vor allem dem weiblichen Publikum gefallen wird.