Roy McBride ist ein gefühlskalter Astronaut, den nichts aus der Ruhe bringt. Er tritt eine streng geheime Weltraum-Mission an. Elektromagnetische Stürme bedrohen die Erde. Sie kommen vom weit entfernten Planeten Neptun.
McBride wurde ausgewählt, weil vermutet wird, dass sein Vater, der vor Jahren in der Nähe des Neptuns verschwand, für die Bedrohung verantwortlich ist.
Über den Mond und den Mars reist McBride zum ca. 4'500'000'000 Kilometer entfernten Planeten. Nicht Weltraumbanditen und wild gewordene Versuchstiere sind die grösste Herausforderung für den Astronauten, sondern die Einsamkeit.
Das ehrlichste Zitat
«Ich bin alleine, ich gebe zu, es macht mir zu schaffen.» Das gesteht Roy McBride auf seiner Reise zum Neptun.
Der Schauspieler
2019 ist ein grosses Jahr für Brad Pitt. Gleich mit zwei grossartigen Darstellungen in zwei sehr unterschiedlichen Filmen brillierte der 55-Jährige auf der Leinwand.
Zuerst in Quentin Tarantinos «Once Upon a Time in Hollywood» als kerniger Stuntman, der es mit killenden Hippies und Bruce Lee aufnimmt. Und jetzt als Astronaut Roy McBride, einen Typen, den keine Gefahr, aber die Einsamkeit aus der Ruhe bringt.
«Ad Astra» ist eine One-Man-Show von Brad Pitt: Es ist ein Vergnügen, ihm zuzuschauen. Dabei entstand der Film in einer für ihn schwierigen Zeit. Er hatte mit seiner Trennung von Angelina Jolie zu kämpfen. Dieser Umstand half ihm, das Gefühl der Traurigkeit im Film zu vermitteln, sagte der Hollywoodstar in einem Interview.
Fakten, die man wissen sollte
Regisseur James Gray und Hauptdarsteller Brad Pitt, der den Film auch produziert hat, ging es, nach eigenen Aussagen, in «Ad Astra» um das Thema Männlichkeit. Um das abgenutzte Klischee, dass Kerle Kerle sein müssen, Stärke repräsentieren sollen und dafür die eigenen Gefühle und Emotionen unterdrücken.
Im Film muss der Held nach jeder Herausforderung eine von einem Computer durchgeführte psychische Evaluation über sich ergehen lassen. Er besteht alle Tests. Bis er an den Punkt kommt, an dem ihm Kraft und Training nicht mehr helfen.
Das Urteil
«Ad Astra» will Tiefgang vermitteln. Es ist eine dieser Weltraumgeschichten, in denen es um Verzweiflung und Einsamkeit geht, in denen sich der Held mit sich selbst und seiner Geschichte auseinandersetzen muss. Das gab es schon oft.
Der Film erzählt das routiniert, ohne originelle Gedankengänge. Wenn der Held aus dem Off dem Zuschauer seine Gedanken mitteilt, ist es oft Belangloses. Schade.
Trotzdem: Ein sehenswerter, ruhiger Film, der von der Performance von Brad Pitt getragen wird.
Kinostart: 19.09.2019