Nach einem Unfall kann die junge russische Ballerina Dominika (Jennifer Lawrence) nicht mehr tanzen und somit auch nicht mehr für ihre kranke Mutter sorgen. Der scheinbar einzige Ausweg: Dominika lässt sich für den Geheimdienst zu einem Sparrow ausbilden.
Diese weiblichen und männlichen Spione setzen auf ihre Verführungskünste, um an die Feinde des Staats und deren Geheimnisse zu kommen. Dominika lernt schnell. Doch als sie den CIA-Agenten Nate Nash (Joel Edgerton) kennenlernt, steht sie vor der Entscheidung, für wen sie wirklich arbeiten will.
Das untertriebenste Zitat
«Die Ausbildung wird hart», sagt der zwielichtige Onkel Ivan zu Dominika. Doch was er seiner Nichte da zumutet, ist nicht nur hart, sondern richtiggehend krank. Sexuelle Erniedrigung inklusive: Die Schüler der Sparrow School lernen, dass ihr Körper allein dem Staat gehört. Was bedeutet, dass auch der Staat entscheidet, mit wem sie ins Bett müssen.
Der Autor
«Red Sparrow» basiert auf dem gleichnamigen Bestseller-Roman aus dem Jahr 2013. Geschrieben hat ihn Jason Matthews – ein CIA-Agent in Rente. 33 Jahre lang war er für den US-Auslandsgeheimdienst tätig, auch in Führungspositionen.
Das Schreiben sei für ihn nach der Pensionierung wie eine Beschäftigungstherapie gewesen, sagt der 67-Jährige in einem Interview mit der «New York Times». «Ich hatte nichts mehr zu tun. Ich konnte entweder schreiben oder fischen gehen.»
Fakten, die man wissen sollte
Obwohl «Red Sparrow» in der heutigen Zeit spielt und in der Romanvorlage der russische Präsident Wladimir Putin vorkommt, wird der Politiker im Film nicht erwähnt. Aus Angst vor Hackern, vermuten Experten wie Ajay Arora, CEO einer Sicherheitsfirma, die mit vielen Filmstudios zusammenarbeitet.
«Es wäre Selbstmord für ein Studio, einen Film zu veröffentlichen, in dem Putin nicht gut dasteht», sagt er zum Online-Magazin «Digital Spy». «Das würde mit grosser Wahrscheinlichkeit einen Vergeltungsschlag nach sich ziehen.»
Das Urteil
Jennifer Lawrence spielt ihre Rolle als verführerische Doppelagentin gut. Bis zuletzt weiss der Zuschauer nicht, für wen sie tatsächlich arbeitet.
Davon kann der Film aber keine zweieinhalb Stunden zehren, mit der Zeit geht die Spannung verloren. Da helfen auch die grausam brutalen Mord- und Folterszenen nicht.