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Neu im Kino «Star Wars – Episode IX»: Lebloses Ende einer unsterblichen Saga

Die berühmteste Weltraumoper will beim letzten Akt nichts falsch machen. Und setzt genau deshalb ihr Finale in den Sand.

«Es war einmal vor langer Zeit in einer weit, weit entfernten Galaxis ...» Mit diesen Worten begann 1977 der märchenhafte Aufstieg von «Star Wars». Vor 42 Jahren glaubte niemand an den Erfolg der Saga.

Heute mag dagegen niemand so recht daran glauben, dass der galaktisch lukrative Sternenkrieg tatsächlich mit dem neunten Teil enden soll. Auch wenn George Lucas Star Wars ursprünglich als Neunteiler konzipiert hatte.

Verkauft wird «The Rise of Skywalker», wie Episode IX mit vollem Titel heisst, freilich trotzdem als Grande Finale. Für das sogar längst Verstorbene, wie der grosse Imperator Palpatine (Ian McDiarmid) wieder aufgeboten wurden.

Der Oberbösewicht streckt seine Fühler im jüngsten Kapitel der Saga nach Neo-Jedi Rey (Daisy Ridley) aus, der Heldin der letzten beiden Episoden. Die im Geiste etwas gar leicht zu beantwortende Frage lautet: Wird Skywalkers Nachfolgerin der dunklen Seite der Macht wiederstehen?

Das blutigste Zitat

Rey und Kylo Ren duellieren sich im Sturm.
Legende: Die Spannung zwischen Rey und Kylo Ren entlädt sich in wilden Lichtschwert-Duellen. Disney

Was wäre Star Wars ohne die komplizierten Verwandtschaftsverhältnisse seiner Helden? Kein Wunder lernen wir auch in Episode IX diesbezüglich etwas Neues dazu. Wer was preisgibt, verraten wir natürlich nicht.

Nur soviel: Es betrifft Reys Herkunft. Was ihren in Episode VIII verstorbenen Lehrer Luke Skywalker dazu animiert, folgenden Satz aus dem Jenseits abzusondern: «Manche Dinge sind stärker als das Blut.»

Der Regisseur

Portrait von Regisseur J.J. Abrams
Legende: J.J. Abrams führt zum zweiten Mal Regie beim Sternenkrieg. REUTERS/YUYA SHINO

Auf den ersten Blick ist der 53-jährige J.J. Abrams ist in vielerlei Hinsicht die perfekte Regiebesetzung. Der «Lost»-Schöpfer mag phantastisch ausschweifende Erzählbögen, beherrscht aber auch die grosse Action-Kelle.

Beginnend mit «Mission: Impossible III», hat der New Yorker seit 2006 sein Gespür fürs Blockbuster-Kino mehrfach bewiesen.

Zudem ist Abrams mit interstellaren Kriegen bestens vertraut: Zwei Star-Trek-Filme gehen auf sein Konto, plus natürlich «The Force Awakens», besser bekannt als «Star Wars: Episode VII».

Fakten, die man wissen sollte

Eine Frau mit Handschuhen hält einen weissen Helm. Im Hintergrund hängt ein Star-Wars-Plakat.
Legende: Versteigerung eines «Stormtrooper»-Helms bei Sotheby’s in London im Dezember 2019. KEYSTONE/ALBERTO PEZZALI

Star Wars besteht aus drei Trilogien. Den Anfang machte die «Original-Trilogie» aus den 70er und 80er Jahren. Um die Jahrtausendwende entstand die «Prequel-Trilogie», die zeitlich vor der «Original-Trilogie» spielt.

Ab 2015 liefen die drei Filme der sogenannten «Sequel-Trilogie». Diese knüpft zeitlich an die «Original-Trilogie» an. «Episode IX – The Rise of Skywalker» bildet deren Schlusspunkt. Ein Ende von Star Wars ist dennoch nicht in Sicht.

Disney liess unlängst verlauten, man gönne sich lediglich eine Pause. Gemäss Disney-Boss Bob Iger sind bereits zwei neue Trilogien geplant. Tatsächlich widerspräche es jeglichem Geschäftssinn, mit den Star-Wars-Filmen aufzuhören. Sie spielten bisher über neun Milliarden US-Dollar ein.

Zählt man den Gewinn aus den unzähligen Ableger-Filmen, Star-Wars-Romanen, Comics und Merchandising-Produkten hinzu, übersteigt der Erlös die 30 Milliarden-Marke. Star Wars ist Big Business.

Das Urteil

Frontansicht von Rey mit Laser-Schwert.
Legende: Die Heldin Rey (Daisy Ridley) schenkt erneut niemandem etwas, auch sich selbst nicht. DISNEY

Kann man drei Trilogien zufriedenstellend mit einem einzigen Film beenden? Natürlich nicht. Irgendwer wird immer meckern. Darum gibt's passend zum Film heute kein einfaches Urteil, sondern ein dreifaches.

Zuerst das Urteil für die Hardcore-Fans der Saga: Die kriegen – anders als bei «Episode VIII» – diesmal ziemlich genau das geboten, was sie vermutet haben. Unliebsame Überraschungen bleiben aus, erfrischende Story-Twists und herzhafte Lacher allerdings auch.

Zweitens das Urteil für das breite Publikum, das Blockbuster mag, ohne gleich sämtliche Ecken des Star-Wars-Universums zu kennen. Für die wurde der Film offensichtlich gemacht. Mit sämtlichen Zutaten, die Popcorn-Kinogänger mögen. Wirklich verlieben wird sich in «The Rise of Skywalker» aber kaum wer. Dafür hält der Film zu verkrampft an allen möglichen Erfolgsrezepten fest.

Last but not least: Das Urteil für Leute, die Star Wars nur vom Hörensagen kennen. Die werden das Ende einer wunderlichen Weltraumoper sehen, die im letzten Akt nichts falsch machen will. Und genau deshalb ihr Finale in den Sand setzt.

Kinostart: 19.12.2019

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