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Superhelden-Geburtstag Thor – vom nordischen Donnergott zur modernen Superheldin

Schon seit über einem halben Jahrhundert begeistert der Donnergott als Comicfigur die Superhelden-Fans. Ein Rückblick auf 55 Jahre «The Mighty Thor».

Zu Beginn der 1960er-Jahre ging es beim Comicverlag Marvel rasant zu. Stan Lee und Jack Kirby schufen neue Superhelden am Fliessband.

Den Anfang machten die «Fantastic Four»: Eine menschliche Fackel, eine unsichtbare Frau, ein Gummimensch und ein oranger Riese aus Ziegelsteinen kämpften fortan für das Gute.

Im nächsten Jahr folgte ein Mann, der Ameisen befehligen konnte, ein giftgrünes Kraftpaket und ein Waisenkind mit den Kräften einer Spinne. Stan Lee wollte aber noch einen Helden, der stärker sein sollte als alle anderen. Und so schuf er den von der nordischen Mythologie inspirierten Donnergott Thor, der im August 1962 sein Debut in «Journey into Mystery #83» feierte.

Wer ist Thor?

Thors Hammer Mjölnir

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«Warf Thor den Hammer, so blitzte es am Himmel und Mjölnir flog in die Hand Thors zurück.» Das besagt die Edda, das grundlegende Werk über die nordischen Götter.

Auch im Comic kann Mjölnir Blitze erzeugen, das Fliegen ermöglichen und kehrt immer zu Thor zurück. Die Aufschrift: «Wer diesen Hammer hält, so er denn würdig, besitze die Macht von THOR.»

Getreu der nordischen Mythologie ist Thor auch im Comic, Sohn von Göttervater Odin und der Erdgöttin Forjgyn. Seine wichtigste Waffe, der Hammer Mjölnir, wurde ebenfalls der nordischen Sagenwelt entnommen.

Wie so oft im Superhelden-Genre verfügte auch Thor anfangs über eine Geheimidentität – den gehbehinderten Dr. Donald Blake. Sein Hammer war als Stock getarnt. Klopfte er mit diesem auf die Erde, verwandelte sich der schwächliche Arzt in den fast zwei Meter grossen Superhelden mit Superhammer.

Thor, der Multimediale

Nach dem ersten Thor-Comic dauerte es nicht lange bis der Donnergott zum ersten Mal auf dem Bildschirm erschien. 1966 war der Hammerwerfer in der animierten TV-Serie «The Marvel Super Heroes» zu sehen.

Bis zur Jahrhundertwende folgten etliche Auftritte in verschiedenen Superhelden-Serien. Ausserdem hat es Thor in rund 25 Video-Games geschafft und war europaweit auf der Theaterbühne in «Marvel Universe LIVE!» zu sehen.

Seinen ersten eigenen Kinofilm bekam Thor erst 2011. Dieser spielte zusammen mit der Fortsetzung «Thor: The Dark World» (2013) fast 400 Millionen Dollar ein. Der dritte Teil «Thor: Ragnarok» läuft momentan im Kino.

Thor, die Frau

Und Thor verändert sich. Vor ein paar Jahren begann das Verlagshaus Marvel ihre grösstenteils männlichen, weissen Superhelden zu verändern.

Das Bild zeigt die weibliche Comicfigur Thor.
Legende: Seit 2014 ist Thor in der Comicserie weiblich. Marvel

Spiderman ist heute dunkelhäutig, der homosexuelle X-Man Northstar heiratete seinen Verlobten und eine pakistanisch-amerikanische Muslimin ist seit vier Jahren Ms. Marvel.

2014 verkündete Marvel eine weitere grosse Veränderung – Thor ist seitdem eine Frau. Die neue Heldin ist keine Assistentin oder einfach das weibliche Pendant, wie es früher üblich war. Ausser ihr hat niemand die Kräfte und den Hammer des Donnergotts. Marvel-Chef Will Moss erklärte es etwas schwülstig so: «Sie ist jetzt die einzig wahre Thor, und sie ist würdig.»

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