Weite Prärie, geladene Pistolen und massenweise Pferde: Wir befinden uns im Wilden Westen, in der Kleinstadt Rose Creek. Diese wird vom sadistischen Geschäftsmann Bogue und seinen Killern tyrannisiert. Eines Tages knallt Bogue willkürlich ein paar Farmer ab. Die Einwohner suchen daraufhin Hilfe beim begnadeten Kopfgeldjäger Chisolm (Denzel Washington).
Der Kopfgeldjäger und zwei Farmer aus Rose Creek machen sich auf die Suche nach Verstärkung. Schlussendlich erklären sich sieben Männer bereit, Chisolm und die Einwohner der Kleinstadt zu unterstützen.
Western-Kenner werden jetzt denken: Die Geschichte klingt verdammt vertraut. Stimmt. «The Magnificent Seven» ist ein Remake des gleichnamigen Western-Klassikers aus dem Jahre 1960.
1. Das stärkste Zitat
Emma Cullen, eine taffe Farmerin aus Rose Creek, hat den Kopfgeldjäger Chisolm angeheuert. Als die Gemeinde sie fragt, warum das ausgerechnet eine Frau machen musste, antwortet sie lässig: «Ich bin die einzige, die dafür die Eier hatte.»
2. Der Regisseur
Der afroamerikanische Regisseur Antoine Fuqua feierte seine ersten Erfolge in der Musikvideo-Branche. Er arbeitete mit namhaften Künstlern wie Toni Braxton, Usher oder Stevie Wonder zusammen. Später stieg er in die Filmindustrie ein und gab 1998 sein Debüt mit dem Actionfilm «The Replacement Killers». Von da an widmete sich Fuqua fast ausschliesslich dem Action- und Thrillergenre. Als man ihn wegen des Western «The Magnificent Seven» anfragte, willigte er sofort ein. Für ihn stand von Anfang an fest, dass Denzel Washington und Ethan Hawke die Hauptrollen erhalten würden. Fuqua hat bereits mit den beiden beim Film «Training Day» zusammengearbeitet, für den Washington einen Oscar bekam.
3. Fakten, die man wissen sollte
Die glorreichen Sieben werden von einem Afro-Amerikaner angeführt. Das ist ungewöhnlich. Denn anders als die historische Realität ist Hollywoods Wilder Westen weiss. In den klassischen Cowboy-Filmen gibt es keine afroamerikanischen Hauptdarsteller. Ausnahme bilden einige Western aus den 1930er und 1940er Jahren. Damals wurden Satteldramen für ein ausschliesslich schwarzes Publikum mit schwarzer Besetzung gedreht. Hintergrund: Zu der Zeit besuchten Weisse und Schwarze noch getrennt die Kinos. In den 1970er, als Reaktion auf die Bürgerrechtsbewegung, tauchten vereinzelte afroamerikanische Revolverschwinger auf der Leinwand auf. Und heute? Filme wie Will Smiths «Wild Wild West» und Quentin Tarantinos «Django Unchained» bleiben eine Seltenheit.
4. Das Urteil
Lagerfeuerromantik, rauchende Colts, starke Panoramaaufnahmen, das Remake von Fuqua bietet alles, was man von einem Western erwartet. Auffällig: Die glorreichen Sieben sind, anders als im Original, diesmal ein Multi-Kulti-Haufen. Unter anderem gehören ein Mexikaner, ein Indianer und ein Asiate zur Heldentruppe. Diversität in der Besetzung, spätestens seit der Oscarverleihung 2016, ein Muss in Hollywood.
Die Handlung ist banal, über die einzelnen Figuren erfährt man so gut wie nichts. Das ist schade. Was bietet der Westen also? Unterhaltung ohne Tiefgang. Dank amüsanter Kartentricks, packender Schiessereien und actionreichen Überraschungsmomenten ist «The Magnificent Seven» kurzweiliges Popcornkino.
Kinostart: 22.09.2016