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Renée Rousseau: Die Analyse nach dem Wahlkampf
Aus Kulturplatz vom 09.11.2016.
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Gesellschaft & Religion «Das Wahlverhalten konservativer Frauen ist für mich unfassbar»

Renée Rousseau ist die Vertreterin der US-Demokraten in der Schweiz. Als Frau, Afroamerikanerin und Demokratin verlor sie in der Wahlnacht gleich dreifach. Im Kulturplatz-Interview spricht sie über eine allfällige Mitschuld von Wählerfrauen.

Renée Rousseau wohnt zwar in der Schweiz, doch steht sie der US-amerikanischen Prominenz aus Showbusiness und Politik nahe.

Ob Quincy Jones, Vizepräsident Joe Biden, George Clooney oder Hillary Clinton – Rousseau kennt sie alle persönlich. Das kommt nicht von ungefähr: Die in Portland geborene und in Winterthur lebende 49-Jährige ist Sängerin und Politikerin.

Ein Porträt von Renée Rousseau.
Legende: Die Afroamerikanerin stammt aus Portland, Oregon, und lebt seit 27 Jahren in der Schweiz. SRF

Interview-Marathon in der Wahlnacht

Für die US-Demokraten hält sie in der Schweiz den Landesvorsitz. Dieses Amt führte zuletzt zu turbulenten Tagen mit wenig Schlaf. Rousseau wurde an allen Ecken und Enden gebraucht: von ihrer Partei, aber auch von der Öffentlichkeit.

Zum einen ging es darum, die Versammlung der US-Demokraten in Zürich während der Wahlnacht zu organisieren. Zum anderen stand sie bei ebendiesem Anlass und dem anschliessenden Medienfrühstück einer grossen nationalen und internationalen Journalistenschar Rede und Antwort.

Trump sei ein «Clown»

Rousseaus Einschätzungen sind gefragt – nicht nur aufgrund ihrer Funktion, die sie seit acht Jahren ausübt, sondern auch, weil sie profund Auskunft gibt und dennoch kein Blatt vor den Mund nimmt.

Schon zu Beginn des Duells um die Nachfolge Barack Obamas scheute sie sich zum Beispiel nicht, Donald Trump als «Clown» zu bezeichnen. In der Sendung «Aeschbacher» im Oktober sprach sie ihm jegliche Fähigkeiten für das Präsidialamt ab.

Umso enttäuschter ist sie nach dem Wahlausgang. «Ich bin traurig, wütend, in der Seele ganz tief verletzt. Nicht nur weil Hillary verloren hat, sondern wegen der Konsequenzen, die die Wahl Trumps haben wird», verriet sie Eva Wannenmacher im «Kulturplatz».

Clinton nur zweite Wahl

Rousseau hält sich aber auch partei-intern nicht mit klaren Positionen zurück. So machte sie im August gegenüber der «Berner Zeitung» deutlich, sie hätte als Gegenkandidaten für Trump den aktuellen Vizepräsidenten Joe Biden lieber gesehen.

Musik mit Stars

Neben der Politik gehört ihre Leidenschaft der Musik. Als Background- und Studiosängerin arbeitete Rousseau schon mit Grössen wie Phil Collins, Céline Dion oder dem erwähnten Quincy Jones zusammen. Diese Passion lebte sie bereits in den USA aus, wo sie Musiktheater und Kinderpsychologie studierte, und blieb ihr auch treu, als sie vor 27 Jahren dem Ruf der Liebe in die Schweiz folgte.

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