Zum Inhalt springen

Header

Inhalt

Gesellschaft & Religion Keine Lust auf EM? 4 sportliche Alternativen zum Fussball-Zirkus

Ab morgen dreht sich wieder alles um das Eckige und das Runde. Ihnen ist die Fussball-EM zu laut, zu korrupt, zu kommerziell oder zu gewalttätig? Vier Vorschläge, wie Sie als Sportsfreundin und Sportsfreund zu ihrem Genuss kommen, ohne sich dem Brimborium rund um Euro 2016 auszusetzen.

  • 1. Frauenpower statt Starkult

    Die Schweizer Nati-Spielerin Fabienne Humm mit der Nummer 16 auf dem roten Trikot springt am FIFA World Cup 2015 vor der Zuschauertribüne in die Luft, rechts daneben Teamkollegin Noëlle Maritz mit der Nummer 5.
    Legende: So viel Action wie bei den Männern: Die Nati-Spielerinnen Fabienne Humm (l.) und Noëlle Maritz am FIFA World Cup 2015. Reuters

    Wenn es schon unbedingt Fussball sein muss, gehen Sie doch zum Frauenfussball. Sie werden guten Sport sehen, aber – im Vergleich zum Männerfussball – weniger Tätowierungen, kaum Egozentrismus und höchstens ein bisschen Show um fingierte Verletzungen. Hier treffen Sie nicht auf Hooligans und hören Sie keine blöden Sprechchöre. Frauenfussball ist eine Welt des Spitzensports, die (noch) nicht von Starkult und Totalkommerz kontaminiert ist. Im Mittelpunkt steht die Freude am Spiel.

  • 2. Gleiche Spannung, weniger Kommerz

    Drei Spieler des FC Basel im rot-blauen und zwei Spieler der BSC Old Boys im gelbgestreiften Trikot sehen in der Schützenmatte Basel einem hochfliegenden Fussball nach, im Hintergrund eine bevölkerte Zuschauertribüne.
    Legende: Günstiger als ein Kinobillett: Ein Cupspiel zwischen den BSC Old Boys und dem FC Basel in der Schützenmatte. Keystone/Markus Stuecklin

    Warum besuchen Sie nicht Spiele der unteren Ligen? Auch im kleinen Stadion um die Ecke oder auf dem Sportplatz im Quartier gibt es jedes Wochenende Fussball zu sehen: Spiele von Juniorinnen und Junioren oder Matches bis hinunter zur fünften Liga. Nicht immer geht es dabei rustikal zu. Empfohlen sei etwa die Schützenmatte in Basel, das Heimstadion des BSC Old Boys. «OB» kickt in der «Promotion League», der dritten Spielklasse. Jeweils zwischen zwei- und dreihundert Zuschauer sehen meist spannende Spiele auf ansprechendem Niveau. Kinder zahlen dafür nichts, Erwachsene zehn Franken. Bei Bedarf gibt’s, wie im grossen Stadion, Wurst und Bier: Fussball ohne negative Begleiterscheinungen.

  • 3. Oval statt rund

    Die leere, von Bäumen gesäumte Pruntrutermatte in Basel mit zwei Rugby-Toren.
    Legende: Gerade ist sie leer, doch die Tore auf der Pruntrutermatte in Basel verraten: Hier wird regelmässig Rugby gespielt. Wikipedia/Johsin18

    Wem vor lauter «Blatter-eien» und «Platini-sterien», Werbebanden und Bezahlfernsehen die Lust am Fussball prinzipiell vergangen ist, der findet leicht andere attraktive Mannschaftssportarten zum Zusehen. Handball ist zum Beispiel viel schneller als Fussball, und erst noch präziser und torreicher. Oder Rugby, das in der Deutschschweiz zu Unrecht das Randphänomen im Mannschaftssport schlechthin ist. In der Pruntrutermatte in Basel etwa legt der RFC Basel in der zweithöchsten Spielklasse «NLB Elite» dem Gegner den ovalen Ball hinter die Mallinie. Unter Bäumen, gratis und ebenfalls mit Wurst und Bier, gibt's hier 100-prozentigen Amateursport zu sehen. Hart und fair – und in der Ermittlung des Resultats deutlich anspruchsvoller als Fussball.

  • 4. Do It Yourself!

    Ein junger Mann kickt einen Fussball in Richtung einer Wand, auf die mit blauer Kreide ein Tor gezeichnet ist.
    Legende: Man muss ja nicht gleich wie ein Profi dribbeln und kicken. Photocase/Jokelo

    Ohnehin das Beste: Machen Sie es selbst! Einfach den Televisionsapparat ausschalten und die Wohnung verlassen. Zugegeben, so elegant, so ausdauernd und so spektakulär wie die Profis kriegen wir das Spiel mit dem Ball natürlich nicht auf Anhieb hin. Müssen wir auch nicht. Selber schuld, wer nur zuschaut.

Meistgelesene Artikel