Welcher Philosoph Bist Du? Das haben Barbara Bleisch und Stephan Klapproth geantwortet.
Barbara Bleisch | Stephan Klapproth | |
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2 + 2 = ? | 4 | 4 |
Ist das Glas halb voll oder halb leer? | Beides. | Beides. |
Moral ist ... | ... die Verpflichtung zu Gerechtigkeit und Gleichbehandlung. | ... sozial sinnvoll. |
Welche dieser Aussagen über sinnliche Wahrnehmung entspricht am meisten Ihrem Standpunkt? | Man sollte sich mehr an ihr als an unsinnigen Gedankenkonstrukten orientieren. | Sie ist letztlich die Quelle aller Gedanken. |
Wie oder wo wollen Sie sterben? | Egal, aber ich will all meine unfertigen Werke vorher vernichten. | In meiner Heimat. |
Im Idealfall regiert nicht Geld die Welt, sondern ... | ... die Vernunft. | ... die Vernunft. |
Meine Meinung ist ... | ... ständiger Entwicklung unterworfen. | ... sorgfältig überdacht. |
Welche dieser Eigenschaften ist die schlechteste? | Dummheit | Hinterhältigkeit |
Gibt es einen freien Willen? | Das ist Definitionssache. | Ja, aber der Mensch ist dennoch determiniert. |
Was ist, wenn im Wald ein Baum umfällt und niemand hört es? | Das ist ganz normal. | Das ist ganz normal. |
Welcher dieser Berufe ist Ihrer Ansicht nach überflüssig? | Sklave | Sklave |
Neugierig geworden, welcher Philosoph Sie sind? Hier geht's zum Test., Link öffnet in einem neuen Fensterim Browser öffnen
Das Ergebnis der Moderatoren
Stephan Klapproth, Ihr Ergebnis ist Friedrich Nietzsche. Zufrieden?
«Na ja, Nietzsches Wortgewalt hat mich schon früh fasziniert: «In irgendeinem abgelegenen Winkel des in zahllosen Sonnensystemen flimmernd ausgegossenen Weltalls gab es einmal ein Gestirn, auf dem kluge Tiere das Erkennen erfanden» – schreibt jemand besser? Sein (Über-)Menschenbild hat mich stets beunruhigt. Aber ewig dankbar bin ich ihm für den Satz, mit dem ich jeden, der über meinen Schreibtisch meckert, herunterputze: «Man muss noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können.» Trotzdem wär' mir ein ironischer Aufklärer wie Voltaire lieber gewesen.»
Barbara Bleisch, Sie sind Adam Smith.
«Adam Smith? Gar nicht so übel. Ein liberaler Geist, den ich schätze. Auch seine Moralphilosophie ist inspirierend. Wie auch sein Freund David Hume sah er im Mitgefühl die Triebfeder der Moral. Allerdings räumte Smith ein, dass dieses Mitgefühl selten den eigenen Horizont überschreitet: Wenn wir von einem schweren Erdbeben in China hören, gedenken wir zwar mitleidsvoll der Opfer, schreibt Smith.
Doch verletzen wir uns gleichzeitig am kleinen Finger, vergessen wir das Elend der anderen sogleich. Eine Moral, die beim vagen philanthropischen Bedauern stehen bleibt, hilft nicht viel. Deshalb führt Adam Smith den ‹unparteiischen Beobachter› ein, der uns als innerer Moralapostel zur Manier rufen soll.
Doch meiner Meinung nach, kommen wir ohne einen Schuss kantianischen Pflichtgefühls nicht aus. Dass ich im Test dennoch nicht als Kant durchging, liegt wohl daran, dass ich den Gefühlen durchaus mehr zutraue, als der Königsberger dies tat. An Smith imponiert mir ausserdem seine Zivilcourage:
Er wetterte beherzt gegen Kolonialismus und Sklaverei. Smith hat übrigens den Ruf eines zerstreuten Professors, der auch mal im Morgenrock auf die Strasse trat. Insofern sehe man mir nach, wenn ich hie und da etwas vergesslich bin.»