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Weltklasse – Sommerkonzerte «Progetto Martha Argerich»: Fünf Ohrenöffner für die Ewigkeit

«La nostra Martha» war die Argerich in Lugano: Hier brachte die argentinische Ausnahmepianistin jeweils während dreier Juniwochen ihre weit verzweigte Musikerfamilie zusammen. Nach 15 Jahren ist das «Progetto» Geschichte. Was bleibt?

Das «Progetto Martha Argerich» trägt zwar ihren Namen im Titel, aber eine Personal-Show der argentinischen Pianistin war es nie. Vielmehr hat Martha Argerich in Lugano ein Kammermusikfestival auf die Beine gestellt, das zu einer Mischung aus Freundeskreis, Talentschmiede und musikalischem Experimentierfeld wurde, wo bekannte Musiker auf vielversprechende Youngsters treffen. Und auch mal eine Tochter ihren Vater begleitet.

Es gab viele Konzert-Highlights. Manchmal hätte auch die eine oder andere zusätzliche Probe nicht geschadet. Das war der Preis für das Spontane und Ungezwungene, das dem Festival so gut tat. Nach 15 Jahren geht das «Progetto» zu Ende. Was bleibt: Eine Fülle an Tonaufnahmen, die Jahr um Jahr veröffentlicht wurden. Und unter denen es einige Ohrenöffner gibt.

Best of «Progetto»

  • 1. Die Brüder Capuçon

    Audio
    Felix Mendelssohn: Klaviertrio Nr. 1 – Die Capuçons mit Martha Argerich (2002)
    01:36 min Bild: ZVG
    abspielen. Laufzeit 1 Minute 36 Sekunden.

    Der Geiger Renaud Capuçon und der Cellist Gautier Capuçon waren die Youngsters bei der ersten «Progetto»-Ausgabe 2002. Martha Argerichs Schützenhilfe hat ihrer Laufbahn den entscheidenden Kick versetzt. Heute sind sie nicht primär mehr im Duo-Pack unterwegs, sondern jeder ein etablierter Solist.

  • 2. Gabriela Montero

    Audio
    Gabriela Montero improvisiert über ein Thema von Beethoven (2003)
    03:11 min Bild: ZVG
    abspielen. Laufzeit 3 Minuten 11 Sekunden.

    Die Pianistin aus Caracas kann etwas, was viele klassische Musiker nur schlecht können: Improvisieren. «Das ist deine Begabung!», hat Martha Argerich die damals Zweifelnde unterstützt. Mit Erfolg. Gabriela Montero improvisiert heute ganze Konzerthälften, und auch als klassische Pianistin ist sie auf dem Weg.

  • 3. Klavier, Klavier, Klavier…

    Audio
    Felix Mendelssohn, Sinfonie Nr. 1 in der Klavierfassung von Ferruccio Busoni (2014)
    02:38 min Bild: Keystone
    abspielen. Laufzeit 2 Minuten 38 Sekunden.

    Aus naheliegenden Gründen waren Pianistinnen und Pianisten zahlenmässig jeweils in der Mehrzahl am «Progetto». Doch sie wussten originell damit umzugehen. Neben Solo- und Kammermusik-Aufgaben gab es Auftritte zu zweit, zu dritt oder gar zu viert… mit entsprechend voluminösem Klang!

  • 4. Late Night

    Audio
    Traditionelle Gipsy-Musik. Géza Hosszu-Legocky, Hackbrett, und The Five Devils (2003)
    03:14 min Bild: Presidencia de la Nación Argentina
    abspielen. Laufzeit 3 Minuten 14 Sekunden.

    Martha Argerich ist ein Nachtmensch. Nach dem Konzert war in Lugano jeweils der gemütliche oder auch ausgelassenere Teil des Musikfamilien-Treffens angesagt. Natürlich in der Regel ohne Zuschauer. 2003 haben die Musiker ihre Freude an der späten Stunde aber mit dem Publikum geteilt, beim Late-Night-Abschlusskonzert.

  • 5. Repertoire-Funde

    Audio
    Juliusz Zarebski, aus Klavierquintett op. 34 (Martha Argerich u.a., 2011)
    03:01 min Bild: flickr/Ministerio de Cultura de la Nación Argentina
    abspielen. Laufzeit 3 Minuten 1 Sekunde.

    Martha Argerich spiele immer dieselben Stücke, hört man bisweilen. Stimmt nicht. Gerade in der letzten Ausgabe 2016 hat sie Beethovens «Chorfantasie» aufgeführt – ein Werk, das sie gerade ein einziges Mal vorher öffentlich gespielt hat. Und auch sonst waren immer wieder Repertoire-Funde zu machen: Kammermusikwerke von Enrique Granados, Giuseppe Martucci, Erich Wolfgang Korngold oder Juliusz Zarebski, einem polnischen Liszt-Schüler.

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