Berühmt wurde er mit grossformatigen Schwarz-Weiss-Gemälde, die heute in vielen Museen und politischen Machtzentren hängen: Karl Otto Götz, bekannt als K.O. Götz.
Der Maler wurde am 22. Februar 1914 in Aachen geboren, noch vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs. Unter den Nazis hatte er wegen seiner Vorliebe für abstrakte Motive Malverbot. Nach dem Zweiten Weltkrieg machte K.O. Götz die deutsche Kunst genau mit dieser abstrakten Malerei wieder international hoffähig.
Schlüsselfigur des Informel
Er war als einziger Deutscher Mitglied der Künstlergruppe «CoBrA» und einer der wichtigen deutschen «Art Informel»-Maler. Mit abstrakten Gemälden wollten sie in der Nachkriegszeit den Expressionismus wiederbeleben.
Als Gegenbewegung zur geometrischen Abstraktion rückte die Informelle Kunst Gefühl, Spontaneität und Zufall in den Fokus, um so herkömmliche Formen zu überwinden.
Weltberühmte Schüler
Zwanzig Jahre, von 1959 bis 1979, lehrte Götz als Professor an der Kunstakademie Düsseldorf. Zwei seiner Schüler wurden weltberühmt: Gerhard Richter und Sigmar Polke .
Grundprinzip der Technik von K.O. Götz war das sekundenschnelle Malen. Er trug mit breiten Pinseln Farbe auf die verkleisterte Leinwand auf und zog dann blitzschnell einen Gummirakel über die Fläche.
Maler mit über 100 Jahren
Seine stilistischen Anfänge lagen nah bei den Surrealisten und Miró. Seine Werke zeigte Götz an Kunstausstellungen wie der «Biennale» und der «Documenta».
Noch mit über 100 Jahren malte der fast erblindete Götz – mit Hilfe seiner Frau Rissa. Karl Otto Götz ist im Alter von 103 Jahren in seinem Haus in Rheinland-Pfalz gestorben. Das teilte der Geschäftsführer der K.O. Götz und Rissa-Stiftung mit.
Sendung: Radio SRF 2 Kultur, Kultur Nachrichten, 17:30 Uhr