Die Namen der Künstler sind weltbekannt: Pablo Picasso, Alberto Giacometti, Paul Klee, Fernand Léger und Jean Dubuffet. Die Namen der Sammler kennt allerdings kaum jemand: Das kinderlose Ehepaar Probst-Lauber aus Arlesheim im Kanton Baselland.
Die sieben Werke der Sammlung Probst-Lauber gehören ab jetzt zur Sammlung des Basler Kunstmuseums. Die Christoph Merian Stiftung hat dem Museum die Werke heute geschenkt.
Die zurückgezogenen Kunstliebhaber
Das Ehepaar Probst-Lauber habe sehr zurückgezogen in einem Haus in Arlesheim gelebt, sagt Lukas Faesch, Präsident der Stiftungskommission der Christoph Merian Stiftung (CMS). Frank Probst (1919-2011) hatte als Ökonom und Verwaltungsrat beim Chemieunternehmen Sandoz gearbeitet. Ehefrau Alma Probst-Lauber starb 2017.
Nach ihrem Tod habe das Paar ein Vermögen von 120 Millionen Franken und eine Kunstsammlung hinterlassen. Alle Werke haben sie beim bekannten Basler Kunsthändler Ernst Beyeler gekauft, einem Freund der Probst-Laubers.
Das Vermögen und die Kunstsammlung sollten nach ihrem Tod in Basel bleiben. Das habe das Paar gemeinsam entschieden, sagt Faesch. Alma Probst-Lauber sei nach dem Tod ihres Ehemanns auf die CMS zugegangen und habe sie von ihrer Absicht informiert.
Die Stiftung habe Alma Probst-Lauber in ihrem Haus in Arlesheim besucht. Dabei habe man ihre Verbundenheit mit den Kunstwerken gespürt: «Wir haben gesehen, wie sie stundenlang vor einem der Bilder sitzen konnte und eine Art Energie daraus ziehen konnte.»
Ein wertvoller Glücksfall
Nach reiflicher Überlegung habe die CMS jetzt entschieden, die Bilder ans Kunstmuseum weiterzugeben. So interpretiere man den Willen des verstorbenen Ehepaars. «Die Idee des Paares Probst war, dass sie ihr Vermögen in Basel verdient hatten und es Basel überlassen wollten – von Basel für Basel.»
Ein Verkauf der Bilder sei hingegen nicht in Frage gekommen: «Das hätte bedeutet, dass die Werke in aller Welt verstreut werden.»
Nun werden die Werke Teil der Sammlung des Kunstmuseums Basel. Ein wertvoller Glücksfall, sagt Kuratorin Eva Reifert: «Wir bekommen sieben Bilder von Künstlern, von denen wir in der Sammlung bereits Werke haben, die die Sammlung aber hervorragend ergänzen. Zum Beispiel einen Fernand Léger aus den 1930er-Jahren.»
Im Museum habe man grosse Freunde daran, mit den geschenkten Bildern zu arbeiten. Ab 2020 sollen die sieben Bilder in einer neu gehängten Sammlungspräsentation dem Publikum vorgestellt werden.
Die Christoph Merian Stiftung unterstützt das Kunstmuseum bei der Forschungsarbeit. Sie will zudem eine kleine Publikation zu den Werken finanzieren.