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Literatur 20-jähriger Zürcher entführt in eine neue Fantasy-Dimension

In den USA ist er ein Star, der schweizerisch-amerikanische Doppelbürger Stefan Bachmann. Mit 16 Jahren begann er seinen ersten Fantasy-Roman: «The Peculiar». «Die Seltsamen» ist nun auch auf Deutsch erschienen. Die Geschichte einer düsteren und vom technischen Fortschritt gezeichneten Welt.

Seltsame Wesen aus der Feenwelt bevölkern Stefan Bachmanns ersten Fantasy-Roman «Die Seltsamen». Der erste Teil einer Duologie. Der zweite Teil ist auf Englisch schon erschienen und wird im Herbst auf Deutsch erhältlich sein.

Die Handlung spielt im viktorianischen Zeitalter, im 19. Jahrhundert in England. Über ein Feenportal dringen Feenwesen in die Welt der Menschen ein. Der Krieg ist unerbittlich. Die Menschen gewinnen. Die Feenwesen bleiben. Magie und Technik gehen Hand in Hand.

Rettung vor dem Untergang

Buchhinweis

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Stefan Bachmann: «Die Seltsamen», Diogenes, 2014.

Hauptfigur ist der 13-jährige Teenager Bartholomew Kettle. Ein Wechselbalg, halb Mensch, halb Elf. Und als Mischling an Leib und Leben bedroht. Er muss sich versteckt halten. Doch wie sehr würde er sich nur wünschen frei zu sein oder zumindest so wie die andern.

Dann kommt es zu einer Reihe von seltsamen Begebenheiten. Neun Mischlinge wie er werden tot in der Themse in London aufgefunden. Geheimnisvoll und grausig daran: Alle wurden inwendig gänzlich ausgehöhlt. Aber Bartholomew Kettle hat etwas gesehen, was er nicht hätte sehen dürfen. Und das Wissen darum bringt nicht nur ihn sondern auch seine Schwester in Gefahr. Als sie plötzlich verschwindet, realisiert Bartholomew: Er will und muss seine Schwester und die Menschen in England vor dem Untergang retten.

Eine Welt im Retro-Technik-Look

Der Tradition des Steampunks verpflichtet gelingt es Stefan Bachmann mit seiner abenteuerlichen Heldengeschichte, eine geheimnisvolle, düstere, vom technischen Fortschritt gezeichnete Fantasy-Welt heraufzubeschwören. Eine Welt, im Retro-Look der Technik, die überzeugt, die klare Bilder evoziert und den Leser in eine völlig neue Dimension entführt.

Nur schade, dass dabei die Figuren nicht ganz so virtuos in Szene gesetzt werden, wie etwa Stefan Bachmanns Vorstellungswelten. Ihr Konfliktpotential hätte besser ausgeschöpft, ihre charakterlichen Eigenschaften präziser dargestellt werden können. Ob das eine Rolle spielt? Für den anspruchsvollen Leser – vielleicht. Für das Teenager-Zielpublikum sicherlich nicht.

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