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Literatur Meine Buchmesse: Sex und Alkohol

Heute geht der erste Teil der Frankfurter Buchmesse zu Ende. Der Fachmessenteil. Und weil das auch für mich der letzte Tag hier ist, will ich über die wirklich wichtigen Themen reden, die hier in Frankfurt stattfinden: Sex und Alkohol.

Sex auf der Buchmesse ist nicht. Gab’s nicht, gibt’s nicht, wird’s nie geben. Übrigens auch bei Sven Regener nicht, der vor einigen Jahren sogar mal einen Blog mit Titel «Sex auf der Buchmesse» veröffentlicht hat. Ich hab den Blog gelesen, vom ersten bis zum letzten Satz, und es kam nicht einmal Sex auf der Buchmesse drin vor. Später fand ich dann raus, dass er nur so hiess, der Blog, weil offenbar im Internet kein Wort mehr angeklickt wird als Sex. Aber Sex auf der Buchmesse kommt nicht nur in Blogs nicht vor, es gibt ihn auch im richtigen Leben nicht. Und das hat wiederum mit dem zweiten wichtigen Buchmesse-Thema zu tun: Alkohol auf der Buchmesse.

Der geübte Messebesucher lädt sich selbst ein

«Meine Frankfurter Buchmesse»

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Literaturredaktor Michael Luisier berichtet für SRF von der Frankfurter Buchmesse. Zusätzlich zu seinen Berichten schreibt er jeden Tag einen Tagebucheintrag «Meine Buchmesse»: Beobachtungen an der Messe, über das wirkliche Leben drumherum, die grosse Wetterlage und die kleinen Sorgen.

Im Gegensatz zu Sex auf der Buchmesse ist Alkohol auf der Buchmesse durchaus ein grosses Thema. Und es wird traditionsgemäss nach folgendem Ritual durchgeführt:

Kurz vor fünf schleicht sich der geübte Messebesucher zum Stand seiner Wahl. An den Ständen beginnen nämlich um fünf Uhr die täglichen Apéros. Nichts Schlimmes, nur ein kleiner Umtrunk unter Kollegen. Der geübte Messebesucher ist zwar kein Kollege und darum auch nicht eingeladen, verwickelt aber die sympathische Verlagsangestellte seiner Wahl in ein kleines belangloses Gespräch. Die sympathische Verlagsangestellte sagt dann traditionsgemäss den folgenden, folgenschweren Satz: Möchten sie nicht auch ein Glas Sekt?

Vom Apéro zum Absacker

Und das war’s dann. Denn der kleine Umtrunk entwickelt sich bald zu einem veritablen Besäufnis, das an den vielen Verlagspartys in der ganzen Stadt fortgesetzt wird und nachts um drei an der Hotelbar endet, falls diese dann noch gefunden wird. Dort sitzt dann der mittlerweile völlig betrunkene Messebesucher traditionsgemäss vor seinem Absacker und fragt sich, wo denn die sympathische Verlagsangestellte abgeblieben ist. Doch das letzte Bild, das er von ihr noch hat, ist auch kein wirklich schönes, und so verbringt der geübte Messebesucher seine Frankfurter Nächte traditionsgemäss allein.

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