Wie es dazu kommt, erzählt «Rock The Classic» mit dem Weltklassetrio Krüger Brothers und Wigald Boning. Dabei ist auch Klassikexperte Beat Blättler, der mit seinem Fagott den Bluegrass-Sound mit warmen Tönen veredelt.
Gemeinsame Sachen mit Steve Martin
Bluegrass mit Fagott: «Das ist eine Weltpremiere», sagt Wigald Boning beim Abschlusskonzert. Die ungewöhnliche Kombination ist akustisch eine feine Sache. Und sie ist Konzept von «Rock The Classic», bei dem eine Band, die nicht in der Klassik zuhause ist, sich ein Stück aus der so genannten E-Musik zu eigen macht.
Die Krüger Brothers gehören aktuell zu den grössten Stars der amerikanischen Folkszene. Gegründet wurde die Formation vor über zwanzig Jahren von zwei in der Schweiz aufgewachsenen Deutschen und einem eingebürgerten New Yorker: Uwe und Jens Krüger (Gitarre und Banjo) sowie Joel Landsberg (Bass).
Jens Krüger hat den Ruf, einer der weltbesten Banjovirtuosen zu sein. Auf jeden Fall brachte es das Trio in die «David-Letterman-Show», wo sie gemeinsam mit Hollywoodstar und Banjospieler Steve Martin auftraten. Höher geht nicht.
Standing Ovation in Zürich
«Rock the Classic» erzählt die vergnügliche Geschichte, wie die Krüger Brothers Rossinis Wilhelm-Tell-Ouvertüre mit überraschenden Einfällen neu möblieren. Sie schlagen wilde Kapriolen, bauen improvisierend vom «James Bond Thema» bis zu «Riders in the Sky» zahlreiches, musikalisches Strandgut ein.
Klassikexperte Blättler, gewohnt, ausgeschriebene Noten vor sich zu haben, kommt schwer ins Staunen. Und leicht ins Schwitzen.
Aufgeführt wird die neue Tell-Ouvertüre am grössten Country Festival der Welt in Zürich vor ausverkauftem Haus. Die Fans honorieren das mit verblüffenden Einlagen versetzte Cross-over von Bluegrass & Klassik mit einer Standing Ovation. «È stupendo», hätte Rossini wohl gesagt.