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Ein Porträt von Mani Matter.
Legende: Was passiert, wenn das Liedgut von Mani Matter in andere Kulturen wandert? SRF
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Musik Mani Matter auf Tschechisch, Japanisch und Wienerisch

Die Chansons des Berner Liedermachers sind nationales Kulturgut. Viele kennen die Lieder gut – vielleicht sogar allzu gut – sodass sie gar nicht mehr recht zuhören. Neu-Interpretationen in anderen Sprachen lassen aufhorchen. Drei Beispiele.

  • 1. Gerhard Ruiss/Reinhard Prenn: «Dr Herr Zehnder»

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    «Da Hea Zenda» von Gerhard Ruiss/Reinhard Prenn
    00:52 min
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    Das Fremde zum Eigenen machen – mit dialektalen Anpassungen, damit die Matter-Chansons in Wien die gleiche Wirkung haben wie in Bern. Das war die Devise der beiden Österreicher Reinhard Prenn und Gerhard Ruiss. So wird im Lied «Dr Herr Zehnder» aus dem Freund Meier der Freund Dietel, aus dem Dreier ein Viertel. Das bajuwarische Wienerisch wird im deutschen Sprachraum viel besser verstanden als das alemannische Berndeutsch, mit der Übersetzung gewinnt Mani Matter also ein grösseres Publikum.

  • 2. Jan Repka: «Wilhelm Tell»

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    «Wilhelm Tell» von Jan Repka
    00:59 min
    abspielen. Laufzeit 59 Sekunden.

    «Sy würde d'Freiheit gwinne, wenn sy dä Wäg z'gwinne wär» – so lautet Mani Matters Schluss vom «Wilhelm Tell». Der Liedermacher Jan Repka spielt in seiner tschechischen Übersetzung bei dieser Passage mit den Worten «erringen» und «um etwas ringen», die sich auch im tschechischen reimen. Die wortwörtliche Übersetzung heisst: «Nur der, der darum ringt, kann auch die Freiheit erringen.» Damit öffnet sich ein neues ironisches Interpretationspotential.

  • 3. Tim & Puma Mimi: «Ds Lotti schilet» / «Yorime no Lotti»

    Audio
    «Yorime no Lotti» von Tim & Puma Mimi
    01:00 min
    abspielen. Laufzeit 1 Minute.

    Tim & Puma Mimi übernehmen in ihrem Cover das Tempo des Originals, verstärken den Rhythmus und wenn man die Ohren weit aufsperrt, hört man auch die Originalspur – das leise Rascheln, Murmeln und Lachen des Publikums. Das Duo fügt dem Chanson elektronische Beats hinzu und eine Bläserfraktion. Und da ist noch dieser charakteristische gleitende Sound, der immer wieder auftaucht. Keine japanische Shakuhachi-Flöte, sondern ein Blindenstock, umfunktioniert zum Blasinstrument.

Die Originale zum Vergleich

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