Heute sei man breiter ausgebildet als früher, sagt Peter Freitag, der seit 25 Jahren als Kirchenmusiker tätig ist. Er bezieht sich nicht nur auf das musikalische Angebot.
Früher sass man als Kirchenmusiker auf der Orgelbank und hat die Kirchen-Gemeinde musikalisch begleitet. Heute helfe man zudem auch massgeblich beim Gemeindeaufbau mit.
Der digitale Wandel
Auch der digitale Wandel hat längst Einzug in der Kirche gehalten. So hat die Kirchenorgel der reformierten Kirche in Uster, wo Peter Freitag arbeitet, ein Diskettenlaufwerk. Auch wenn das Laufwerk schon seit Jahren nicht mehr funktioniert: Es erinnert stets daran, wie schnell der technische Wandel voranschreitet.
Von der Lichtanlage, über Lautsprecherboxen bis hin zum E-Reader auf dem Peter Freitag durch seine Noten blättert: In vielen Kirchen ist längst modernste Technik im Einsatz.
Auch das Orgelspiel, so wie wir es heute kennen, hat seinen Klang verschiedenen technologischen Errungenschaften zu verdanken. Während früher nur einstimmige Melodien möglich waren und man von Hand die Luft in die Pfeifen pumpen musste, kann man heute mit nur einem Knopf alle Register ziehen – und das wortwörtlich.
Orgel-Youtube-Videos
Seine Aufgabe als Kirchenmusiker sei es, durch die Musik Schwellen abbauen und so Räume der Begegnung zu eröffnen, sagt Peter Freitag. Dafür genüge es nicht mehr auf der Orgelbank zu sitzen.
Von der Chorarbeit, über die Arbeit mit Kindern und Senioren, bis hin zu Youtube-Videos fürs Internet: Peter Freitag engagiert sich auf vielfältige Art und Weise.
Allen Bemühungen und dem scheinbaren Wandel zum Trotz: Eines habe sich in all den Jahren nicht verändert. Bereits in den 1990er-Jahren habe Freitags Orgellehrer zu ihm gesagt: «Schon als ich ein junger Organist war, sind nur die Weisshaarigen zur Kirche gegangen.»