Riccardo Chailly ist seit Januar 2015 Musikdirektor am Mailänder Opernhaus Scala. Er dirigierte in der Vergangenheit Sinfonieorchester in Europa und den USA. Von 1988 an leitete er 16 Jahre lang das Royal Concertgebouw Orchestra Amsterdam. Nach dem Studium in Perugia, Rom und Mailand war Chailly im Alter von 18 Jahren Assistent von Claudio Abbado an der Scala.
«Für dieses herausragende künstlerische Projekt verantwortlich zu sein, das Claudio Abbado initiiert hat, ist nicht nur ein Privileg, sondern berührt mich zutiefst», erklärt Riccardo Chailly. «Seit der Zeit, als er mich im Alter von 18 Jahren zu seinem Assistenten an der Scala ernannte, war Abbado mein Vorbild und dann mein Bezugspunkt und lebenslanger Freund, in tiefer Verbundenheit bis zum Ende.»
Erster Auftritt als Chefdirigent im August
Auch für Lucerne-Fesitval-Besucher ist Riccardo Chailly kein Unbekannter. Er ist seit 1988 regelmässig in Luzern mit dem Royal Concertgebouw Orchestra Amsterdam und mit dem Gewandhausorchester Leipzig zu Gast.
Der Vertrag mit Riccardo Chailly ist auf fünf Jahre angelegt. Er soll das Sinfonieorchester jeweils in vier bis fünf Konzerten während der Festivalsommer dirigieren. Erster Auftritt als neuer Chefdirigent ist am 12. August 2016 am Eröffnungskonzert mit Gustav Mahlers Achter Sinfonie.
Musikalischer Ziehsohn von Claudio Abbado
Das Lucerne Festival Orchestra bleibt mit Chailly in italienischen Dirigentenhänden. Das Sinfonieorchester wurde 1938 von Arturo Toscani ins Leben gerufen. 2003 begründete der italienische Maestro Claudio Abbado das Ensemble neu und eröffnete mit diesem jeweils das Lucerne Festival im Sommer. Abbado nannte es «Orchester der Freude». Im Januar 2014 starb der Klassikstar nach langer Krankheit im Alter von 80 Jahren.