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Netzwelt Zwei Teenager verdienen Geld mit Falschmeldungen im Netz

Sie veröffentlichen Nachrichten, die Leute lesen wollen. Das ist ein gutes Geschäft: User teilen die Falschmeldungen hunderttausendfach in den sozialen Medien, Werbekunden spielen gerne mit. Dass die Nachrichten in die Irre führen, Angst und Hass schüren, das interessiert alle Beteiligten wenig.

Worum geht's?

Yaman Abuibaid (16) und Dare Adebanjo (19) verbreiten auf ihrer Webseite «Hot Global News» und auf den Ablegern «The National Sun» und «The Global Sun» Falschmeldungen – und das sehr erfolgreich. Die Schlagzeile «Justin Trudeau verbietet Donald Trump die Einreise nach Kanada» erreichte 800'000 Zugriffe und wurde gut 250'000 mal auf Facebook geteilt.

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Wir sprechen über aktuelle Geschichten und Debatten im Internet. Von Montag bis Donnerstag um 17.40 Uhr in der Rubrik «Screenshot» bei Radio SRF 2 Kultur.

Solche Zugriffszahlen machen «Hot Global News» für Werbekunden interessant.

Ihr Trick bestünde darin, dass sie Meldungen veröffentlichen würden, die Nutzer hören wollen – sagt Abuibaid gegenüber Buzzfeed.

Warum ist's interessant?

Die Leser fallen auf Falschnachrichten herein, teilen sie hunderttausendfach und diskutieren die vermeintlichen Neuigkeiten. Das ist keine Satire mehr, sondern gezielte Irreführung.

Da die Macher keine Grenzen kennen, wird teilweise Angst und Hass geschürt. Beispielsweise mit: «Isis Mitglied in Kanada entdeckt – er war als Flüchtling getarnt» oder: «Isis versteckt Bomben in Spielzeugen, um Kinder zu töten». Um die Glaubwürdigkeit zu erhöhen liefern sie für jede Meldung auch das passende Bild.

Mit solchen Meldungen würden sie weder Hass noch Angst schüren wollen, erklärt Abuibaid weiter gegenüber Buzzfeed.

Erfolg hat «Hot Global News» dank sozialer Medien wie Facebook oder auch Google. Diese tun wenig dagegen. Facebook will Falschmeldungen zwar schlechter bewerten, damit weniger Menschen die Meldung überhaupt sehen, aber gerade Anfang dieser Woche ist Facebooks Algorithmus auf eine Falschmeldung reingefallen.

Google tut nichts dagegen. Im Gegenteil: Die Tochterfirma GoogleAds macht es mit ihren Werbebannern überhaupt möglich, dass die Jungs von «Hot Global News» mit Falschmeldungen so viel Geld verdienen.

Buzzfeed über «Hot Global News»

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