Das Wichtigste in Kürze:
- Der Zeichner gewann 1931 einen Wettbewerb des Warenhauses Globus, Globi entstand danach als Werbefigur.
- Robert Lips studierte Architektur und war zweifacher Schweizer Meister im Degenfechten.
- Obwohl seine Figur Globi sehr erfolgreich war, kämpfte Lips dauernd mit Geldsorgen.
Robert Lips kommt am 21. August 1912 in Zürich zur Welt. Schon als Kind seien ihm Kunst und Sport wichtig gewesen, erinnert er sich später in einem Interview mit Radio SRF.
Sport treibe er, seit er fünf oder sechs Jahre alt sei, erzählt Robert Lips 1954 in der Sendung «Echo der Zeit». Mit 18 Jahren sei er aktiver Schwimmer gewesen. Auch die Kunst habe ihn von Kindsbeinen an begleitet, erklärt der damals 41-Jährige.
Eine prägende Hand
Lips' Zeichner-Karriere nimmt früh Fahrt auf. Mit 19 Jahren macht der junge Architekturstudent bei einem Plakatwettbewerb des Warenhauses Globus mit – und gewinnt.
Mit seiner gezeichneten «Qualitätshand» wird danach über Monate für den grossen Jubiläumsverkauf zum 25. Geburtstag von Globus geworben. Sie ist überall, diese Hand: auf Plakaten, Fassaden, in den Schaufenstern und auf Verpackungen.
Werbung für den Globus-Nachwuchs
Wenig später will Karl Schiele, der frischgebackene Reklamechef, dass Lips für ihn eine Figur zeichnet, mit der Globus Kinder ansprechen kann.
Die beiden gelangen erst nach «unablässiger Skizzierarbeit» zum Ziel, wie Schiele 1948 rückblickend in der Globus Hauszeitung erzählt. Er berichtet von ausgiebigen nächtlichen Diskussionen und Meinungsverschiedenheiten, bis die Globi-Figur 1932 auf dem Papier ist.
Mit ihrem Globi begründen Schiele und Lips eine 30-jährige Zusammenarbeit. Sie seien stets durch den Erfolg verbunden gewesen, nie durch Freundschaft, schreibt damals die Westschweizer Zeitung «Le Temps». Sie erscheint in Lausanne, wo Robert Lips viele Jahre lebte.
Pleite trotz teurem Portemonnaie
Gleiches beobachtet Beat Frischknecht. Er verfügt über eine grosse Globi-Sammlung, die 2003 im Winterthurer Gewerbemuseum, Link öffnet in einem neuen Fensterim Browser öffnen gezeigt wurde. Lips sei trotz dem Erfolg seiner Werbefigur oft pleite gewesen, erzählt Frischknecht.
Das erkläre die «Verkauft»-Stempel auf vielen Globi-Originalzeichnungen – der Zeichner habe immer wieder das schnelle Geld gebraucht. Daran habe auch ein teures Portemonnaie, das Lips sich im Globus habe aussuchen dürfen, nichts geändert.
Sportler und Zeichner statt Architekt
Doch ein lebenslustiger Sportmann sei Lips gewesen. Und ein erfolgreicher. Zwei Mal wird er Schweizer Meister im Degenfechten. Später ist er Trainer der Nationalmannschaft.
Globi – eine Schweizer Kultfigur
Die Kombination seiner beiden Leidenschaften, Sport und Kunst, habe schliesslich einen Nebenerwerb ergeben, sagte Robert Lips 1954. Er habe viele Sportkarikaturen gemacht: «Tausende, Zehntausende – für die Schweizer und auch die ausländische Presse.»
Nur in seinen gelernten Beruf als Architekt sei er nie mehr zurückgekehrt. Robert Lips starb am 28. Februar 1975 im Alter von 62 Jahren.