Föhnmaximum im April
Föhnstürme Ende März und im April sind keine Seltenheit. Im Gegenteil: Im langjährigen Mittel bläst der Föhn im April am häufigsten, gefolgt vom Mai. Nach föhnarmen Sommermonaten folgt im Herbst ein sekundäres Maximum.
Der Grund dafür liegt in den Zugbahnen der Tiefdruckgebiete. In den Frühlingsmonaten ziehen immer wieder Tiefs vom Atlantik Richtung Mitteleuropa. Auf der Vorderseite dieser Tiefs kommt Föhn auf. In den Sommermonaten schlagen die Tiefdruckgebiete in der Regel nördlichere Zugbahnen ein, Föhn ist dann kein Thema mehr.
Relative Sonnen-Armut im Süden
Föhn, Sonnenschein und Wärme im Norden geht häufig mit trübem und nassem Wetter auf der Alpensüdseite einher. Das Föhn-Maximum im April schlägt sich tatsächlich auf die mittlere Sonnenscheindauer nieder, wie ein Blick auf die Klima-Normwerte vom Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie zeigt. Nördlich der Alpen nimmt die Sonnenscheindauer im Mittel der Jahre 1981 bis 2010 von März bis Juni durch die länger werdenden Tage kontinuierlich zu. Auf der Alpensüdseite zeigt sich ein anderes Bild: Im April scheint die Sonne im langjährigen Mittel seltener als im März. Und sogar im Mai ist noch keine deutliche Zunahme erkennbar. Erst im Juni nimmt die Sonnenscheindauer mit deutlich weniger Föhn markant zu.
mittlere Sonnenscheindauer
Ort | März | April | Mai | Juni |
---|---|---|---|---|
Bern | 137 | 159 | 182 | 205 |
Zürich | 125 | 159 | 186 | 204 |
Locarno | 196 | 184 | 192 | 229 |
Lugano | 186 | 171 | 187 | 222 |