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Meteo-Stories Schnee in den Alpentälern?

In der zweiten Wochenhälfte erwartet uns kühles und nasses Wetter. In den Alpentälern kann es lokal bis ganz runter schneien, im Mittelland bleibt es ziemlich sicher bei Regen.

Ein Tiefdruckgebiet in der Höhe - ein sogenannter Kaltlufttropfen - zieht in den kommenden Tagen um die Schweiz herum und sorgt für wechselhaftes und kühles Wetter.

Dabei zeichnet sich eine sogenannte Gegenstromlage ab: Nordwind in den tieferen Luftschichten führt immer kältere Luft heran. Südwind in der Höhe bringt Feuchtigkeit vom Mittelmeerraum. Diese Kombination ist bekannt für lokal erhebliche Niederschlagsmengen und Überraschungen bei der Schneefallgrenze.

Schneefallgrenze: 900 bis 1400 Meter

Im Normalfall kann die Schneefallgrenze durch die Temperatur einer Luftmasse ziemlich genau bestimmt werden. Anhand der aktuellen Wetterkarten würde diese Grenze in den Voralpen und am Alpennordhang am Donnerstag auf 1400 bis 900 Meter sinken.

Niederschlagsabkühlung: Schnee bis in die Täler?

In engen Alpentälern kommt aber der Effekt der Niederschlagsabkühlung dazu. Intensiver Niederschlag kann die Luft - sofern es mehr oder weniger windstill ist - immer mehr abkühlen. Und so sinkt die Schneefallgrenze kontinuierlich ab. 10 bis 20 Millimeter Niederschlag in ein paar Stunden reichen, um eine Schneefallgrenze von ursprünglich 1300 Meter bis in den Talboden absinken zu lassen. Sobald die Intensität des Niederschlags wieder nachlässt, geht der Schnee wieder in Regen über.

Unsicherheiten bei der Niederschlagsverteilung

Da der oben beschriebene Kaltlufttropfen in seiner Zugbahn recht unberechenbar ist, zeigen die Wettermodelle nach wie vor grosse Unterschiede bei der Verteilung des Niederschlags. Sicher ist: Fallen in einem Alpental 20 Millimeter oder mehr, kann es eine weisse Überraschung geben. Ob dies aber schlussendlich im Haslital, im Glarnerland, im Churer Rheintal oder anderswo der Fall sein wird, lässt sich wohl erst am Mittwoch sagen. Kaum für Schnee reicht es dagegen im Mittelland, da es dort den Effekt der Niederschlagsabkühlung nur in abgeschwächter Form gibt.

Analogfall im Oktober 2013

Eine ganz ähnliche Wetterlage sorgte vor ziemlich genau zwei Jahren für einen ersten Wintereinbruch. Am Morgen des 11. Oktobers 2013 wurden in Glarus 4, in Chur 3 und in St. Gallen 1 Zentimeter Neuschnee gemessen. Tiefwinterlich war es damals in der Höhe: In Elm/GL lagen 26 und in Arosa/GR 47 Zentimeter Schnee.

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